Das Ereignis

von Annie Ernaux
Aus dem Französischen von Sonja Finck, In einer Bühnenfassung von Laura Linnenbaum und Amely Joana Haag
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
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Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine persönliche sowie politische Entscheidung, welche Fragen zu Recht, Geschlecht und Klassenzugehörigkeit aufwirft. Das Ereignis von Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux ist eine schonungslose Erzählung von einer illegalen Abtreibung der Literaturstudentin Annie während ihres Studiums im Frankreich der 1960er Jahre. Ernaux beschreibt den konkreten Eingriff in den weiblichen Körper – als auch den gesellschaftlichen Zugriff auf ihn, etwa durch Entmündigung und Stigmatisierung. 

Von verschiedenen Zeitebenen aus sucht Ernaux eine wahrhaftige Sprache für ihre Erinnerungen über ein bis heute oft verschwiegenes doch kollektives Thema. Annie erträgt das Ereignis allein. Die spätere Autorin Ernaux findet schließlich eine Sprache, die selbst zum Ereignis wird.

Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine zutiefst persönliche Entscheidung, die jedoch wesentlich von politischen Fragen der Rechtsprechung, des Geschlechts, der Religion sowie der Klasse berührt wird. "Das Ereignis" ist ein schonungsloses Zeugnis, welches rückblickend von einer illegalen Abtreibung der Ich-Erzählerin während ihres Studiums in Frankreich im Jahr 1963/64 berichtet. Von verschiedenen Zeitebenen aus sucht die Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux eine wahrhaftige Sprache für ihre Erinnerungen über ein bis heute oft verschwiegenes und dennoch kollektives Thema. Gleichermaßen beschreibt sie den konkreten und lebensgefährlichen Eingriff der sogenannten "Engelmacherinnen", als auch den gesellschaftlichen Zugriff auf den weiblichen Körper – durch machtvolle soziale Mechanismen von Scham, Stigmatisierung und klassistischer Gewalt sowie durch das diesen Mechanismen zugrundeliegende Frauenbild. 

Die junge Literaturstudentin Annie erträgt "das Ereignis" für ihre körperliche und berufliche Selbstbestimmung als Frau allein und überlebt es nur knapp. Die 35 Jahre ältere Autorin Ernaux findet für ihre Erfahrung eine Sprache, die zum universellen Ereignis wird: "Ich hatte in der Toilette des Wohnheims gleichzeitig ein Leben und einen Tod zur Welt gebracht. Zum ersten Mal fühlte ich mich als Glied einer Kette von Frauen, die die Generationen miteinander verbindet." In der Inszenierung von Laura Linnenbaum treffen drei Schauspielerinnen aufeinander, die Annie in verschiedenen Lebensphasen verkörpern und gleichzeitig das zeitlos Gültige ihrer Geschichte erzählen. 

von Amely Joana Haag

Digitales Magazin

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Pressestimmen

"Ein starker, tiefschürfender Abend."Berliner Zeitung

"Das berichtende Ich kommt dabei zu dritt: Nina Bruns, Pauline Knof und Kathrin Wehlisch sind dreimal Annie, mit einem jeweils unterschiedlichen Blick auf sich selbst. (…) Das funktioniert in der Aufteilung sehr gut und alle drei spielen hervorragend."Berliner Morgenpost

"Regisseurin Laura Linnenbaum bleibt mit ihren drei – starken – Schauspielerinnen ganz nah dran. Die Worte sollen den Raum füllen, das Überzeitliche des Textes markieren und auf das Heute verweisen."Nachtkritik.de

"Es gibt an diesem Abend Momente, die in ihrer sprachlichen Deutlichkeit schwer zu ertragen sind, es gibt bisweilen aber auch eine zarte Komik der Reflexion, es gibt Wut und sehr schöne Szenen der Solidarität, wenn alle drei Ichs ihre erdigen, erschöpften Leiber aneinanderdrücken."Berliner Morgenpost

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