"Dies ist ein Haus des Friedens"

Digitales Programmheft zu "Kriegsbeute"

AN ZERSTÖRERISCHER BARMHERZIGKEIT VERBRENNEN

Drei Fragen an die Autoren Martin Behnke und Burhan Qurbani

"Kriegsbeute" ist die Geschichte von einem Vater und seinen Kindern, eine Familiengeschichte also. Allerdings handelt es sich hier nicht um eine gewöhnliche Familie: Das Familienunternehmen produziert und liefert Waffen. Wie kam es zu diesem Thema? Was interessiert euch daran? Und inwiefern haltet ihr das Thema für relevant?

Martin Behnke: Die Idee kommt von Burhan, der mit einer sehr schönen Geschichte, einer Farce vom Niedergang einer deutschen Industriellenfamilie zu mir kam und mich ins Boot geholt hat. Dass es ausgerechnet Waffen sind, die diese Familie produzieren, ist dabei eine Zuspitzung. Im Kern ist es ein Stück über Verdrängung: Wir, damit meine ich unsere Zivilgesellschaft, sind dauerhaft dazu gezwungen zu verdrängen, dass unser gutes Leben darauf beruht, dass wir außerhalb unserer Grenzen Tod produzieren, und nicht nur durch Waffen, durch unsere Ökonomie im Ganzen.

Burhan Qurbani: Genau. Und neben dem Gedanken, dass wir in der sogenannten ersten Welt niemals sauber bleiben können, erzählen wir, wie der Krieg, den wir exportieren irgendwann nach Hause zurückkommt. War is coming home. Im wörtlichen Sinne als ein echter Krieg, der in dem Stück mitten in Deutschland ankommt und im übertragenen Sinne als ein Krieg, der im Mikrokosmos der Familie ausgetragen wird.

Ihr arbeitet eigentlich für den Film, seit dort als Drehbuchautoren (und als Regisseur) erfolgreich tätig. "Kriegsbeute" ist euer erster Ausflug in die Theaterwelt. Inwiefern unterscheidet sich das schreiben für Theater und Film? Was hat euch an dem Auftrag gereizt? Und was macht am Ende mehr Spaß?

Burhan Qurbani: Ich erzähle immer gerne, dass ich nur aus Versehen beim Film gelandet bin. Ich war als Teenie Dauerhospitant am Staatstheater in Stuttgart und wollte Theaterdramaturg werden. Film ist dann eher so dazwischen gekommen. Als Oliver Reese mich dann für das AutorInnenprogramm angefragt hat, war das natürlich ein Traum! Seine Ansage war: "Schreib mir ein episches Stück". Ich hatte eine grobe Idee: eine Familie, die an einer zerstörerischen Barmherzigkeit verbrennt. Diesen Gedanken habe ich mit Martin entwickelt und wir wollten ein paar Dinge ausprobieren, die man uns beim Film nicht erlaubt hätte: Wilder und böser sein. Poetischer und exaltierter.

Martin Behnke: Eine Motivation für mich war die Annahme, dass es beim Schreiben für das Theater freier zugeht als beim Film und Fernsehen, wo viel mehr Personen in den Text eingreifen und viele Faktoren, nicht zuletzt das Budget, zu Veränderungen zwingen. Diese etwas naive Annahme hat sich so natürlich nicht bestätigt. Inhaltlich waren wir freier, aber es gibt natürlich auch im Theater viele Faktoren (wie viele SchauspielerInnen sind verfügbar, welche Bühne wird bespielt und last but not least das Budget), auf die wir beim Schreiben reagieren mussten, da wir ja im Rahmen des AutorInnenprogramms gezielt auf die Aufführung hingearbeitet haben.

Ihr habt das Stück als Duo geschrieben. Das ist im Theater zwar nicht neu, aber dennoch ungewöhnlich, während diese Art zu Schreiben beim Film häufiger vorkommt. Wie genau muss man sich so einen Schreibprozess vorstellen? Sitzt ihr zusammen am Schreibtisch und spinnt die Ideen oder wechselt ihr euch ab? Was ist der Vorteil dieser Arbeitsweise? Und was vielleicht auch der Nachteil? Wie geht ihr vor, wenn ihr euch mal nicht einigen könnt? Und wie entwickelt sich so ein Stoff von der ersten Idee bis zum fertigen Stück?

Burhan Qurbani: Einer kommt mit einer Idee, versucht den anderen davon zu begeistern. Dann entwickelt man die Idee. Da gehen viele Gespräche und Recherchezeit ins Land. Bier, Kaffee, Diskussionen, Interviews, Bücher wälzen, Filme anschauen. Schreiben, Streichen, Schreiben, Streichen…

Martin Behnke: Wir haben eigentlich nicht viel anders als bei den Drehbüchern gearbeitet, im Ping Pong System - einer legt eine Fassung vor, der andere bearbeitet sie und spielt den Ball dann wieder zurück. Sobald das Stück dann einen bestimmten Reifegrad erreicht hat, sitzen wir zusammen am Rechner und bearbeiten es gemeinsam, damit es eine Stimme bekommt.

 

BRANDAKTUELL

Am 21. Februar erging das Urteil gegen Heckler&Koch wegen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Warum dieser Prozess offenbart, dass das Problem tiefgreifender ist als die fünf auf der Anklagebank sitzenden Ex-Mitarbeiter, kommentiert Wolf-Dieter Vogel in der TAZ.

 

 

"Ohne Waffen keine Gewalt. Es ist nicht nur so, daß sich der Zweck seine Mittel sucht. Ebenso suchen die Mittel nach ihren Zwecken. Die Waffe in den Händen, hält der Gewalttäter Ausschau nach weiteren Zielen. Nur ungern läßt er die Aktionschancen verstreichen, zu denen ihm die Waffe verhilft. Umgekehrt drängen entschlossene Täter stets auf die Erfindung neuer Waffen, die ihren Ambitionen entsprechen. Aus diesem Kreislauf von Technik, Absicht und Aktion gewinnt die Waffe ihren Gebrauchswert."

Wolfgang Sofsky: "Traktat über die Gewalt". S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1996.

 

EIN BOMBENJOB

"Die meisten würden das vielleicht nicht so offen aussprechen, aber glauben Sie uns, der feuchte Traum von 99,9 Prozent aller Ingenieure ist es, in der Entwicklungsabteilung eines Waffenkonzerns zu arbeiten. Warum? Es ist Engineers Heaven." heißt es in "Kriegsbeute". Und wie klingt das in der Realität? Roman Heflik berichtet hier.

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UNTER DEM PARKETT

Johannes Bloch (Gerrit Jansen) stellt seinen Enthüllungsroman vor.

Kostümentwürfe der Kostümbildnerin Michaela Kratzer

 

Kostümbildnerin Michaela Kratzer über ihre Arbeit:

 

Meine Suche nach Kostümen beginnt meist ohne dass ich weiß, welcher Schauspieler, welche Schauspielerin die Rolle spielen wird. Besetzungen werden oft erst später gemacht. Das Bühnenbild wird aus technischen Gründen früher abgegeben und ist zentraler Orientierungspunkt der Kostüme. Man kann dadurch mit oder gegen die Bühne arbeiten, was dann auch später für die SpielerInnen zentral ist. Fragen, die mich bei meiner Suche beschäftigen sind: Was könnte der Figur helfen? Was könnte den RezipientInnen in der Lesbarkeit der Inszenierung helfen? Welche Fantasie hilft mir Ausdrücke, Zusammenhänge oder Widersprüche klarer darzustellen?

Erste Impulse, wie die Figuren aussehen könnten, kommen beim Lesen des Stückes. Ich arbeite mit Papier und Bleistift, fertige simple Entwürfe und Ideen an und versuche herauszubekommen ob die Entwürfe etwas in mir auslösen und mir etwas erzählen. Das Gespräch im Team und das erste Feedback ist oft hart aber produktiv und stets gewollt. Die Ergänzung mit der fertigen Besetzung und der dann folgenden Konzeptionsprobe bringt die Entwürfe aufs nächste Level: Gemeinsame Auseinandersetzung, Gespräche mit den SchauspielerInnen, das Aussuchen der Materialität, Anproben und Änderungen nachdem man sich mit dem Körper der SpielerInnen vertraut gemacht hat. Meist startet man mit einem gegenseitigen Vertrauensvorschuss; deshalb bin ich stets tunlichst darauf bedacht, diesem auch gerecht zu werden, ändere und erneuere gerne.

Für „Kriegsbeute“ habe ich mich den Kostümen erst einmal über das Bild einer Familie genähert, einer Dynastie, wohlhabend und aus einer gehobenen sozialen Schicht. Alle versehrt, leiden sie psychisch, zum Teil auch physisch, auch wenn sogar dieses Leid, die Magenschmerzen von Johannes, Ausdruck eines inneren Kampfes sind. Das Kostüm funktioniert hier also mit einer leichten Überzeichnung, was für mich auch den Grundton des Textes, die Schärfe, die leichte Groteske, die sich in die Familiengeschichte mischt, unterstreicht.

 

"Eine gute Waffe ist ein Kunstwerk, bei dem Form, Material und Funktion ineinandergreifen. Ingenieurskunst und Design, die in perfekter Harmonie miteinander tanzen." (Die Zwillinge)

 

RÜSTUNGSEXPORTBERICHT DER BUNDESREGIERUNG

Im sogenannten "Rüstungsexportbericht" erteilt die deutsche Bundesregierung jährlich öffentlich einsehbar Auskunft über die genehmigten Rüstungsexporte. Für das Jahr 2017 erteilte die Pressestelle hier eine Kurzmeldung. Die Langform davon gibt es hier nachzulesen.

 

WAFFENKULTUR IN DEUTSCHLAND

Anders als beispielsweise in der amerikanischen Kultur ist das deutsche Selbstverständnis von einer ablehnenden Haltung dem privaten Waffenbesitz gegenüber geprägt. Die Historie dieser Entwicklung zeichnet Dagmar Ellerbrock hier nach nach.

AUF DER SUCHE NACH GESCHICHTEN VON HEUTE

 

"Kriegsbeute" ist das erste Stück, das im Rahmen des Autoren-Programms auf die Bühne kommt. Clara Topic-Matutin im Gespräch mit Dramaturgin Johanna Vater.

Johanna Vater: Mit eurem Neustart am Berliner Ensemble habt ihr ein neues Format  etabliert, das AutorInnenprogramm. Wie kam es dazu und was genau verbirgt sich dahinter?

Clara Topic-Matutin: Hintergrund war, dass wir bei unserer Suche nach neuer Dramatik für das Berliner Ensemble verstärkt auch auf der Suche nach zeitgenössischen, aber dialogisch geschriebenen Texten waren, die eine gewisse dramatische Wucht haben - aber nicht so recht fündig wurden.

Während man im britischen oder amerikanischen Theater ja überwiegend das sogenannte „well-made-play“ findet, liegt in deutschsprachigen Theatertextschmieden eher ein Fokus auf Sprache und literarischer Qualität. Es ist also meist eher ein sprachlicher, rhythmischer oder thematischer Ansatz, der sich aber weniger in Dialogen, Figuren oder gut gebauten Szenen äußert. Auch sind es selten "große Stücke", also Stücken mit großer Personage und dramatischer Wucht, so dass man sie auch auf der großen Bühne zur Aufführung bringen könnte. So entstand bei uns die Idee, diese Stücke selbst zu produzieren und wir haben das Projekt "Autoren-Programm" ins Leben gerufen mit dem Wunsch, dass man langfristig auf diese Weise sogar Texte für die große Bühne generiert.

Und wie kommt es zur Auswahl der AutorInnen?

Wir haben sehr vielfältig gesucht und in den unterschiedlichsten Bereichen geguckt, wo springt uns was an, wo hat man den Eindruck, da ist jemand, der oder die hat erstens ein Anliegen, also etwas zu erzählen und zweitens ein Handwerk. Es ist natürlich auch Geschmacksache. Und es ist die Frage, was für eine Art von zeitgenössischer Dramatik wir haben wollen. Im AutorInnenprogramm war der Versuch, eine zeitgenössische deutsche Dramatik anzustoßen, die dialogisch, realistisch Geschichten von heute erzählt. Hierfür haben wir nicht nur bei den TheaterautorInnen gesucht, sondern auch in anderen Disziplinen wie Roman oder Film und diese AutorInnen dann eingeladen, für das Theater, für das Berliner Ensemble zu schreiben. Dieser Schreibprozess soll dann professionell durch z.B. DramaturgInnen betreut werden, um so diese AutorInnen, die erwiesener Maßen große Geschichten geschrieben haben, dabei zu unterstützen, auch für das Theater zu schreiben. Essentieller Bestandteil des AutorInnenprogramms ist auch, dass wir zu einem sehr frühen Zeitpunkt die AutorInnen und die Regie zusammenbringen, so dass beide von einem relativ frühen Arbeitsstand an miteinander arbeiten, dass also RegisseurIn und AutorIn sich sehr früh zu einem Team verbinden, das gemeinsam an einem Projekt arbeitet.

Habt ihr auch schonmal überlegt, eine oder einen dieser AutorInnen für länger an euch zu binden, also als HausautorIn oder nach einer gemeinsamen erfolgreichen Arbeit zusammen weiterzuarbeiten, dann vielleicht auch z.B. fürs große Haus?

Ja, wir haben schon darüber nachgedacht. Ich bin zutiefst der Meinung, dass eine ausgesprochene Kontinuität zwischen einem Haus und einem Künstler/einer Künstlerin es ermöglicht, dass man anders miteinander arbeitet. Es ist eine vertrauensvolle Auseinandersetzung, eine Auseinandersetzung mit einer Perspektive, in der man anders miteinander agieren kann, und daher glaube ich, dass das für die Zukunft durchaus ein nächster vernünftiger Schritt wäre. Gleichzeitig glaube ich, dass man das nicht nur mit einer Künstlerin, einem Künstler machen kann, sondern dass man sich vielfältig aufstellen muss. Schon allein, weil es sich hier um künstlerische Prozesse handelt und diese Prozesse auch nicht immer zum erhofften Ziel führen. Und das muss und soll aber auch möglich sein, dass ein Versuch, der scheitert, nicht immer gleich eine Katastrophe ist. Und so, wie wir innerhalb des AutorInnenprogramms auch finanziell aufgestellt sind, haben wir die Möglichkeit - und das gehört mit zu der Grundidee -, dass auch Dinge nicht klappen können. Außerdem finden wir es aber natürlich auch interessant, unterschiedliche künstlerische Perspektiven auf Themen von Heute, unterschiedliche Sprachen und Stile am Haus vertreten zu haben.

Die Autoren von "Kriegsbeute", Martin Behnke und Burhan Qurbani, sind zwar Neulinge im Bereich Theater, allerdings etablierte Autoren (und Regisseure) in der Film- und Serienlandschaft. Wie seid ihr auf sie gestoßen? Was erhofft ihr euch von diesem "Fachwechsel"?

Burhan Qurbani ist wirklich einer der Fälle, bei denen man sagen muss, dass er ein Anliegen hat. Er ist ja hauptsächlich Filmregisseur und in dem, was er in seinen Filmen erzählt und wie er es erzählt, ist er von einem dringlichen politischen und gesellschaftskritischen Anliegen getrieben und das macht ihn und seine Arbeit sehr außergewöhnlich. In dem, wie er Themen verhandelt, in dem, wie er erzählt, in dem, wie er bestimmte Problematiken auf den Punkt bringt und das dabei trotzdem in eingängigen Figuren zu tun. Ich finde ihn unter den jungen FilmemacherInnen mit Abstand einen der Interessantesten. Seinen Film über die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen „Wir sind jung, wir sind stark“ fand ich wahnsinnig eindrücklich.

Ein Film, bei dem er das Drehbuch zusammen mit Martin Behnke geschrieben hat. Kam so die Idee, den Auftrag an beide zu vergeben?

Die Idee, Martin Behnke mit ins Boot zu holen, kam von Burhan selbst. Und da Martin oft die Dialoge für Burhans Filme schreibt, fanden wir die Idee auch sehr gut.

Also hat Burhan gesagt: Als Duo sind wir einfach stärker?

Es ist tatsächlich so: Als Duo sind die beiden stärker. Meinen Eindruck würde ich so beschreiben: Burhan Qurbani ist der mit dem inhaltlichen Anliegen, der Idee, derjenige also, der die großen Entwürfe macht und Martin Behnke ist derjenige, der dann diese Entwürfe sortiert und die Dialoge schreibt.

Wie viel die Auswahl auf Laura Linnenbaum als zugehörige Regisseurin zu diesem Autorenduo?

Natürlich suchen für diese Uraufführungen nach RegisseurInnen, denen wir zutrauen, dass sie mit der besonderen Situation gut umgehen können, dass zu Beginn des Prozesses noch kein Stück da ist und man erstmal in einen künstlerischen Austausch gehen muss. Laura Linnenbaum hat in den letzten Jahren vielfältig bewiesen, dass sie in der Zusammenarbeit mit AutorInnen und in der Arbeit an Texten im spezifischen besonders gut ist. Bei ihr kann man sicher sein, dass so ein Stück, dass gerade im Werden ist, in guten Händen ist. Sowohl im Entstehungsprozess, weil sie hier ein sehr gutes Gespür hat für die Schwächen und Stärken eines Textes und dann auch bereit ist, in den Dialog mit den AutorInnen zu gehen, als auch in der Umsetzung.

 

"Mama hatte Angst, der Umgang mit Waffen könnte sich schlecht auf den Charakter auswirken." (Maria)

 

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