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Ein junges Mädchen treibt sich mittellos und ohne Obdach in einer Großstadt herum, kommt bei Freundinnen und vielen Männern unter, die sie aushalten oder benutzen. Sie ist getrieben durch die Sehnsucht nach einem Leben, das ihr mehr bietet als das, was sie von zu Hause kennt. "Und alles ist erstklassig an mir", drum will sie ein "Glanz" werden, der in den lebendigen Nächten die Menschen anzieht und verzaubert, "wie Film, denn so ist mein Leben und wird noch mehr so sein." schreibt das kunstseidene Mädchen in ihr Tagebuch. Die Kraft und der Charme in Irmgard Keuns Text liegen in seiner unmittelbaren Sprache. Doris ist flapsig, mutig, traurig, außer sich und Fritzi Haberlandt verleiht ihr eine glänzende Gestalt und Stimme. Zusammen mit dem Pianisten und Sänger Jens Thomas, von der Süddeutschen als "Jimi Hendrix des Flügels" bezeichnet, wird der Text in seiner Naivität und Poesie entdeckt: Es wird gelesen, gespielt, gesungen und getanzt. Hier kommen Theater, Lesung und Konzert zusammen und holen eine Zeit hervor, die von der unsrigen heute vielleicht nicht so weit entfernt liegt. Der Vorabend eines Zeitenumbruchs - wer weiß schon was morgen passiert.
"Und habe mir ein schwarzes, dickes Heft gekauft und ausgeschnitten weiße Tauben draufgeklebt und möchte einen Anfang schreiben: ich heiße somit Doris und bin getauft und christlich und geboren. Wir leben im Jahr 1931. Morgen schreibe ich mehr."
- Fritzi Haberlandt
- Jens Thomas