Wer sich heute mit dem Thema Feminismus und Geschlechtergleichheit auseinandersetzt, ist absurderweise häufig mit dem Vorwurf konfrontiert eine rückwärtsgewandte Debatte zu führen. In Zeiten, in denen ein Präsident, trotz erwiesener frauen- und damit menschenverachtender Haltungen und Äußerungen, von einer großen Menge Menschen beiden Geschlechts ins Amt gewählt wird und ein Richter für einen Posten am obersten Gerichtshof eines der größten und mächtigsten Länder der Welt, trotz mehrerer Vorwürfe sexueller Übergriffe, ins Amt gehoben wird (und hier hat auch noch eine Frau – als Zünglein an der Waage – die Entscheidung herbeigeführt), ist die Debatte um Geschlechterrollen, Geschlechterbilder, Macht und Ohnmacht virulenter denn je. Es herrscht akuter Gesprächsbedarf. Mindestens bei denjenigen, die nicht mit männlichen, patriarchalen Privilegien dekoriert sind, oder ihren Lebensinhalt darin gefunden haben, das „Best Girl“ im patriarchalen System zu sein.
Die Autorinnen Alice Birch und Marlene Streeruwitz tragen mit Revolt. She said. Revolt again. und Mar-a-Lago., aus unterschiedlichen Generationen und Nationen stammend, zwei starke Stücke zur Debatte bei, die die Regisseurin Christina Tscharyiski zu einem Aufruf zu einer feministischen Revolution verbindet. Denn – um es mit Lauriel Thatcher Ulrich zu sagen : „Well behaved women seldom make history.“
#Revolt • Clara Topic-Matutin