ZUM STÜCK

ICH HAB DIE NACHT GETRÄUMET

EIN SCHAUSPIEL MIT MUSIK

VON ANDREA BRETH

Mit ihrer neuen Inszenierung für das Berliner Ensemble hat die Regisseurin Andrea Breth ein collagiertes Schauspiel erfunden, das der widersinnigen Logik von Träumen nachempfunden ist und sich einer rein rationalen Herangehensweise entzieht: Aus über 500 literarischen Texten, Musik- und Fundstücken aus dem Internet hat Andrea Breth eine Auswahl getroffen und damit kleine, jeweils für sich stehende Szenen kreiert, teils musikalisch, teils poetisch, bedrohlich und voller skurriler, absurder Rätsel. Angst- und Erinnerungsräume nicht realistischer Art. Etüden über Biedersinn und Unsinn. Zersprengte Fragmente deutscher Geschichte. Eine unerklärliche Kunstpause in einer übermäßig lauten Welt, offen für das Schöne, Zärtliche und Gemeinsame, was möglich wäre – auch für das Lachen und Wünschen. In der Wahrnehmung der Träumenden, so Andrea Breth, zerfließt jegliche Form von Bestimmtheit und wird zu Fragwürdigem, zerfällt in Stücke, Bilder: mehr befremdliche Skizzen als schwere Ölgemälde. "Das hat in diesem Fall sicher mit meiner momentanen Verfassung zu tun. Ich bin ratlos und sprachlos. Ich kann nur noch Fragmente erzählen. Ich sehe mich nicht in der Lage, ein stringentes Drama zu inszenieren, was ich eigentlich gern tue. Meine ganze Ratlosigkeit macht sich breit in einer Art von leiser Zerfetzung." (Andrea Breth) •
Sibylle Baschung

MIT Adam Benzwi, Corinna Kirchhoff, Peter Luppa, Martin Rentzsch, Alexander Simon, Johanna Wokalek sowie Irina Fedorova, Catriona Gallo, Birgit Heinecke, Dennis Jankowiak, Frank Michael Jork, Tomoya Kawamura, Ahmet Özer, Heidrun Schug, Sonia Wagemans, Günther Weidmann
REGIE Andrea Breth
MUSIKALISCHE LEITUNNG Adam Benzwi
BÜHNE Raimund Orfeo Voigt
KOSTÜME Jens Kilian
SOUND DESIGN Christoph Mateka
LICHT Alexander Koppelmann
DRAMATURGIE Sibylle Baschung