125 Jahre Theater am Schiffbauerdamm

Die Geschichte dieses Hauses
Bertolt-Brecht-Platz 1
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Heinrich Seeling_Lichtpause Einzeichnung

© Architekturmuseum TU Berlin

1892 Das Theater am Schiffbauerdamm, ein neobarocker Bau von Architekt Heinrich Seeling, wird mit "Iphigenie auf Tauris" von Johann Wolfgang von Goethe eröffnet.

1893 Uraufführung "Die Weber" von Gerhart Hauptmann in der Regie von Otto Brahm.

1903-1906 Das Theater wird von Intendant Max Reinhardt geleitet, der 1905 mit seiner Inszenierung von Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" mit der eigens für das Stück komponierten Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy berühmt wird.

1906-1925 Unterhaltungs- und Operettentheater unter wechselnden Namen  – wie Montis Operettentheater oder Neues Operettentheater – und wechselnden Intendanzen, bis es von 1926-1928 zur zweiten Spielstätte der Volksbühne wird.

1928-1931 Ernst Josef Aufricht übernimmt die Intendanz, die er 1928 mit der Uraufführung "Die Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht und Kurt Weill in der Regie von Erich Engel eröffnet und die zum größten Theatererfolg der Weimarer Republik wird.

Ab 1933 dient es den ideologischen Zielsetzungen der Naziherrschaft.

1938 wird die jüdische Familie Saloschin von den Nazis zum Verkauf des Grundstücks gezwungen und Klaus Wertheim erwirbt es, der wenig später jedoch ebenfalls verfolgt wird.

1945-1953 Nachdem das Theater von 1931-1944 ein Unterhaltungstheater war, wird es 1945 unter Rudolf Platte, dann ab 1946 unter der Intendanz von Fritz Wisten wiedereröffnet, bevor Fritz Wisten 1954 in die wiederaufgebaute Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz ziehen kann.

Heinrich Seeling_Zuschauerraum 1_unbek. Fotograf

© Architekturmuseum TU Berlin

1954 Umzug des Berliner Ensembles aus dem Deutschen Theater in ein eigenes Haus und Umbenennung des Theaters in Berliner Ensemble. Die Intendanz übernimmt Helene Weigel, die künstlerische Leitung Brecht.

1954 Anbringung des Logos, das nach einer Vorlage von Peter Palitzsch entstand, auf dem Theaterdach. Die bereits im Deutschen Theater vor dem Vorhang angebrachte Friedenstaube von Pablo Picasso wird auch am neuen Haus zum Emblem.

1954 Die vergrößerte Drehbühne läuft nun auf 32 Rädern eines sowjetischen T-34-Panzers, die Helene Weigel von der sowjetischen Besatzungsmacht organisiert hat.

1954 Eröffnung des Berliner Ensembles mit Brechts Bearbeitung des "Don Juan" von Molière in der Regie von Benno Besson mit Erwin Geschonneck und Ekkehard Schall.

1954 Erste Gastspielreise des Ensembles nach Paris mit "Mutter Courage und ihre Kinder" für das es beim dortigen "Theaterfestival der Nationen" mit dem ersten Preis für das beste Stück und die beste Inszenierung geehrt wird.

1954 Zur Premiere "Der kaukasische Kreidekreis" von Brecht im Bühnenbild von Karl von Appen in der Regie von Brecht mit Helene Weigel und Ernst Busch bekommt das Ensemble 52 Vorhänge und 4 vor dem eisernen Vorhang.

1956 Brecht stirbt und wird auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof begraben, wie er es sich bereits zu Lebzeiten gewünscht hatte.

1957 Premiere des Stückes "Leben des Galilei" von Brecht in der Regie von Erich Engel und Brecht mit Ernst Busch.

1958 175. und letzte Aufführung von "Der kaukasische Kreidekreis" mit Helene Weigel.

1959 Premiere "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" von Brecht in der Regie von Peter Palitzsch und Manfred Wekwerth mit Ekkehard Schall.

1960 Premiere "Die Dreigroschenoper" von Brecht und Kurt Weill im Bühnenbild von Karl von Appen – wie bei der Uraufführung 1928 in der Regie von Erich Engel. Das bereits 1949  am Deutschen Theater inszenierte Stück "Mutter Courage und ihre Kinder" von Brecht in der Regie von Erich Engel mit Helene Weigel lief ab 1954 erfolgreich im Berliner Ensemble weiter.

1961 405. und letzte Aufführung von "Mutter Courage und ihre Kinder" mit Helene Weigel.

1963 Der Platz vor dem Berliner Ensemble wird zu Brechts 65. Geburtstag in Bertolt-Brecht-Platz umbenannt.

1964 Shakespeares "Coriolan" in der Regie von Manfred Wekwerth und Joachim Tenschert hat Premiere, Ruth Berghaus choreografiert die Schlachtszenen.

1971 Tod von Helene Weigel, die neben Brecht beerdigt wird.

1971-1977 Ruth Berghaus, die bereits seit 1970 stellvertretende Intendantin war, übernimmt die Leitung des Theaters.

1971 Premiere von Brechts Stück "Im Dickicht der Städte" in der Regie von Ruth Berghaus mit Ekkehard Schall.

1973 Uraufführung "Zement" von Heiner Müller in der Regie von Ruth Berghaus mit Martin Flörchinger.

1974 532. und letzte Aufführung von "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" mit Ekkehard Schall.

1974 Neuinterpretation der Erstfassung Brechts "Die Mutter" nach Maxim Gorki durch Ruth Berghaus.

1975 Premiere von August Strindbergs "Fräulein Julie" in der Regie von B.K. Tragelehn und Einar Schleef mit Jutta Hoffmann.

1977-1991 Nach dem erzwungenen Rücktritt von Ruth Berghaus übernimmt mit Unterstützung der Brecht-Erben Manfred Wekwerth die Leitung des Berliner Ensembles.

1979 Premiere "Großer Frieden" von Volker Braun in der Regie von Manfred Wekwerth und Joachim Tenschert mit Ekkehard Schall und Hermann Beyer.

1988 Die von Fritz Cremer geschaffene Bronzeskulptur von Brecht wird zu Brechts 90. Geburtstag auf dem Theatervorplatz des Berliner Ensembles aufgestellt.

1989 Die vom Schauspieler des Berliner Ensembles Wolfgang Holz als Mit-Organisator angemeldete Kundgebung für Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit der Kunst- und Kulturschaffenden Berlins wird zur großen Künstlerdemonstration am 4.11. auf dem Alexanderplatz. Dort sprechen Christa Wolf, Heiner Müller und Stefan Heym.

1991 Der Kultursenator Roloff-Momin fordert Manfred Wekwerth zum Rücktritt auf.

1992-1995 Nach verschiedenen Zwischenlösungen wird 1992 Heiner Müller in einer Gemeinschafts-Intendanz mit Matthias Langhoff, Fritz Marquardt, Peter Palitzsch und Peter Zadek Co-Intendant und bleibt dies auch nach dem allmählichen Zerfall der Gruppe bis zu seinem Tod 1995.

1993 Premiere "Wessis in Weimar" von Rolf Hochhuth in der Regie von Einar Schleef mit Martin Wuttke und Margarita Broich.

1993 Premiere "Duell Traktor Fatzer", eine Textcollage aus Brechts Fatzer-Fragment und Heiner Müller-Texten in Müllers Regie mit Eva Mattes, Ekkehard Schall und Hermann Beyer.

1995 Premiere "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" von Brecht in der Regie von Heiner Müller mit Martin Wuttke.

1995 Tod Heiner Müllers, Martin Wuttke tritt für acht Monate seine Nachfolge an.

1996 wird die von Rolf Hochhuth gegründete Ilse-Holzapfel-Stiftung die Eigentümerin des Grundstückes und der Immobilie des Berliner Ensembles. Hochhuth einigte sich mit den Erben Saloschins und Wertheims und konnte beides von den Erben erwerben. Das Land Berlin und die Berliner Ensemble GmbH schließen 1998 einen Mietvertrag über 30 Jahre ab.

1996 Premiere "Germania 3 Gespenster am toten Mann" von Heiner Müller in der Regie von Martin Wuttke mit Volker Spengler.

1999/2000 übernimmt Claus Peymann nach einer Umbauphase des Theaters die Intendanz und eröffnet mit "Die Brecht-Akte" von George Tabori.

2000 Premiere "Richard II.", neu übersetzt von Thomas Brasch, in der Regie von Claus Peymann mit Michael Maertens. Vom französischen Kritikerverband zur besten fremdsprachigen Theateraufführung des Jahres erklärt.

2007 Premiere "Die Dreigroschenoper" von Brecht und Weill in der Regie von Robert Wilson mit Jürgen Holtz.

2015 400. Vorstellung "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" mit Martin Wuttke.

2017 Spielzeitbeginn unter der Intendanz von Oliver Reese mit "Caligula" von Albert Camus in der Regie von Antú Romero Nunes mit Constanze Becker und Michael Thalheimers Inszenierung von Brechts "Der kaukasische Kreidekreis" mit Stefanie Reinsperger als Grusche.

2017 Am 19. November feiert das Theater am Schiffbauerdamm 125-jähriges Jubiläum.

 
Der Zeitstrahl wurde erstellt von Dr. Asja Braune, Kultur - und Theaterwissenschaftlerin

Berliner Ensemble Theater am Schiffbauerdamm

© Moritz Haase