Nach der Premiere der "Dreigroschenoper" in der Regie von Barrie Kosky im August 2021 erreichte Susan Feldman, ihres Zeichens künstlerische Leiterin des berühmten St. Ann’s Warehouse in New York, ein Foto des mehrstöckigen Bühnenbildes der Produktion, in das sie sich sofort verliebte. Sie suchte nach Möglichkeiten, ein Gastspiel des Berliner Ensembles zustande kommen zu lassen – da die Spielstätte des St. Ann’s Warehouse jedoch zu klein war, brachte sie die Brooklyn Academy of Music ins Spiel, die somit zum Koproduktionspartner wurde und bereits 2011 Robert Wilsons Inszenierung der "Dreigroschenoper" zeigte. Viele der dortigen Kolleg:innen waren bei dieser ersten Produktion bereits am Haus und zückten für das aktuelle Gastspiel die BE-T-Shirts von damals.
Die Brooklyn Academy of Music ist die älteste Institution für darstellende Kunst in den USA – wir haben in ihrem größten Veranstaltungsort, im Howard Gilman Opera House im Herzen Brooklyns, vier Vorstellungen vor jeweils 2000 ausverkauften Plätzen gespielt. Und die Publikumsreaktionen waren toll: Von Anfang an wurde gelacht, die Witze kamen super an und die Temperatur war meiner Meinung nach viel wärmer als in Berlin.
Bei der dritten Vorstellung war Ruth, die Großnichte Kurt Weills, zu Gast und hat Adam Benzwi, den Musikalischen Leiter, und mich im Backstage getroffen. Das war mein persönliches Highlight und ein schöner, emotionaler Moment – zudem sie selbst zum ersten Mal eine „Oper“ ihres Großonkels gesehen hat und begeistert war!