Sachspenden-Sammlung

Sammelaktion für geflüchtete Menschen von SOS Balkanroute am 9. und 10.9. im Gartenhaus

Informationen zur Spendenaktion

Gemeinsame Sachspendensammlung des Berliner Ensembles mit der SOS Balkanroute in Kooperation mit der Seebrücke und der Balkanbrücke für Menschen auf der Flucht

am 9. und 10.9.2023 von 13.00 bis 20.00 Uhr im Gartenhaus

Im Rahmen der "Widerstandbühne gegen die Festung Europa" rufen wir zur humanitären Unterstützung und zur Sammelaktion für Geflüchtete an den EU-Außengrenzen auf!

Den fünften Winter in Folge ist die SOS Balkanroute bereits im Einsatz gegen das Vergessen auf die Menschen an den EU-Außengrenzen und organisieren überlebenswichtige Notversorgung für Geflüchtete. Unser Ziel ist weitere Todes- und Folteropfer auf der Balkanroute zu verhindern. 62 Transporte mit Sachspenden nach Bosnien, Serbien und Kroatien konnten bereits realisiert werden. Mit Euren Winterjacken, Schuhen und alten Handys können Leben gerettet werden!

Weitere Informationen zur Aktion hier.

 

Wohin gehen die Spenden der Sammlung der Widerstandsbühne?

Der erste Sachspendentransport und damit die Spenden der Besucher:innen der Widerstandsbühne gegen die Festung Europa gehen nach Bosnien-Herzewgowina, wo SOS Balkanroute bereits das fünfte Jahr in Folge tätig ist. Die Notversorgung vor Ort übernehmen die lokalen Helfer:innen Azra und Asim. 

Eure Spenden gehen an Asim und Azra in Bosnien-Herzegowina, welche selbst Krieg überlebt und nun ihr Leben der Unterstützung von Menschen auf der Flucht gewidmet haben. Sie sind täglich im Einsatz , um die geflüchteten Menschen nicht nur mit Kleidung und Essen sondern auch mit Menschlichkeit, Respekt und Information, all das was ihnen vorenthalten wird, zu versorgen. Daraus entstehen oft jahrelange Freundschaften.

 

Was wir brauchen und sammeln:

Schlafsäcke - Isomatten - Zelte - dünne Decken (keine Überzüge, keine Polster, keine Daunendecken) - Rucksäcke - Herren-Winterjacken bis Größe L - Pullover bis Größe L - Hosen bis Größe L - Langarmshirts bis Größe L - Thermo-Oberteile und -Unterteile - Hauben, Schals, Handschuhe - Socken - Herrenschuhe (bis Größe 43), vorzugsweise warme Winterschuhe - Boxershorts - Stirnlampen und Taschenlampen -Thermosflaschen - Alte funktionierende Smartphones - Powerbanks - Geldspenden

Vielen Dank an alle Unterstützer:innen!

Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
Kontakt & Anfahrt

Theaterkasse

+49 30 284 08 155
theaterkasse@berliner-ensemble.de

Der Vorverkauf für alle Vorstellungen bis zum 6. Oktober 2024 läuft. Unsere Theaterkasse hat montags bis samstags von 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr für Sie geöffnet.

SOS Balkanroute: Permanenter Widerstand gegen das Wegschauen!

Die SOS Balkanroute ist eine humanitäre Initiative für ein menschenwürdiges Leben von geflüchteten Menschen in Südosteuropa. 

Die Geschichte der SOS Balkanroute begann 2019 im Horrorcamp Vučjak, einem Lager in den Bergen der bosnischen Stadt Bihać, gelegen auf einer alten Müllhalde, neben einem Minenfeld. Dort lebten zahlreiche Geflüchtete; wie auch in improvisierten Lagern, verlassenen Fabriken und in den Wäldern. Es wurden die ersten Sachspendentransporte für geflüchtete Menschen entlang der sogenannten Balkanroute – insbesondere in das Grenzgebiet Bosnien-Herzegowina / Kroatien - organisiert, um die Menschen mit dem Lebensnotwendigsten zu versorgen. Auf Druck der Initiative von SOS Balkanroute und vieler anderer Initiative wurde das Horrorlager Vučjak geschlossen. 

Im Dezember 2020 passierte jedoch die nächste humanitäre Katastrophe: Das Lager Lipa, ebenso isoliert in den Bergen, ging in Flammen auf und brannte ab. Dort waren bereits vor dem Brand weder Heizung noch Strom oder ausreichend Wasser für Geflüchtete vorhanden. Nach dem Brand waren die Menschen zusätzlich Kälte und Hunger schutzlos ausgeliefert. Der SOS Balkanroute gelang es als erste Initiative, die Menschen nach 18 Tagen der Not, mit warmen Mahlzeiten zu versorgen und Feuerholz zu organisieren. Mittlerweile unterstützt die Initiative neben Hilfsnetzwerken in sechs bosnischen Städten und Orten auch lokale Initiativen im Grenzgebiet Serbien/Ungarn, wo entlang des Grenzzauns Tausende Menschen in elendigsten Bedingungen ausharren, welche Gewalt und Rassismus der vorherrschenden Politik und der Beamt:innen ausgesetzt sind. Seit 2023 unterstützt SOS Balkanroute auch die Transitzone in Rijeka in Kroatien, wo täglich Hunderte Geflüchtete, darunter zahlreichen Minderjährige, ankommen, deren Körper von den Strapazen und der Gewalt gezeichnet sind und die schnelle Erstversorgung benötigen.

Warum es die SOS Balkanroute gibt: Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen

An den EU-Außengrenzen ist die Situation für geflüchteten Menschen desaströs – ihnen wird regelmäßig das Recht auf Asyl verwehrt, sie werden an den Grenzen zurückgeschlagen, gefoltert, ihrer letzten Habseligkeiten durch Grenzbeamt:innen beraubt und rassistisch beleidigt. Es mangelt an ausreichender Infrastruktur, Unterkünften, medizinischer Versorgung, Rechtsberatung sowie menschenwürdiger Behandlung. Rechtswidrige Pushbacks, Gewalt und Demütigungen von Geflüchteten entlang der Balkanroute sind nicht die Ausnahme, sondern der Alltag.

Die SOS Balkanroute war maßgeblich daran beteiligt, die österreichische und europäische Politik mit den Dokumentationen von Menschenrechtsverletzungen direkt zu konfrontieren. In der zweibändigen Dokumentation „Black Book of Pushbacks“ sind über 13.000 Fälle von Menschenrechtsverletzungen an Geflüchteten festgehalten. 

Die Initiative zeigt regelmäßig auf, dass diese Verbrechen an Schutzsuchenden aufgrund rassistischer Grenzpolitik der EU und der tödlichen Politik einer Festung Europas, verursacht werden. Wir sind mitverantwortlich!

 

Wofür die Initiative SOS-Balkanroute steht: Solidarität mit allen - egal woher!

Die SOS Balkanroute arbeitet nach dem Prinzip – die Helfer:innen und die Strukturen vor Ort zu stärken, zu unterstützen und sichtbar zu machen – sowie die engagierten Frauen*gruppen und Mama Zemira, Azra oder Baba Asim. Mittlerweile konnte die SOS Balkanroute über 62 Hilfstransporte organisieren, hat zahlreiche Initiativen und Helfer:innen vor Ort finanziell unterstützt und zwei Tageszentren – eines in Sarajewo und eines Tuzla - wurden mittels Spendengelder aufgebaut. Der Anspruch auf Nachhaltigkeit widerspiegelt sich auch in der initiierten humanitären Städtepartnerschaft zwischen Graz und Traiskirchen mit Bihać.

Die SOS Balkanroute möchte Bewusstsein für die Menschenrechtsverletzungen entlang der Balkanroute und den EU-Außengrenzen schaffen, versucht nachhaltig die Situation von Geflüchteten in Südosteuropa zu verbessern und steht für Solidarität und Schutz für alle Menschen – gleich ihrer Herkunft.

Zum Programm der Widerstandsbühne im Werkraum

15.00 – 16.00 Uhr: Filmpräsentation: Game - Mein Weg: Jamal al Khatib
Filmvorführung und anschl. Videointerviews mit Kidpex und Mama Azra aus Bosnien

16.00 - 17.30 Uhr: Podiumsdiskussion: Widerstand gegen Festung Europa
mit women in exile, Bernd Kasparek und Clara Devantié, Moderation Alireza Daryanavard

18.00 – 19.30 Uhr: Widerstandsakademie und Workshop mit Alireza Daryanavard

Zum gesamten Programm des Eröffnungswochenendes hier.