Das Berliner Ensemble trauert um Robert Wilson

Robert Wilson, den alle Welt Bob nannte, obwohl er trotz vermeintlicher Nähe stets auch eine respektgebietende Distanz bewahrte, war einer der ganz wenigen echten Erfinder im Bereich des Theaters. Ein Regisseur, der zugleich auch Bühnengestalter, Lichtdesigner, Bildender Künstler sowie Co-Autor mit zahlreichen berühmten Literaten, Dramatikern und Musikern war. Wilsons Inszenierungen waren eigene Welten, die zu Beginn seiner Karriere in absoluter Radikalität neue Maßstäbe im Empfinden von Zeit und Raum setzten. Seine bildnerischen Theatermittel, die seine Arbeiten selbst auf Fotos auf den ersten Blick wiedererkennbar machten, wurden gleichwohl oft kopiert – manchmal auch von ihm selbst.

Am Berliner Ensemble entstanden einige seiner erfolgreichsten Inszenierungen – oft in enger Zusammenarbeit mit bedeutenden Musikern wie Rufus Wainwright, Lou Reed und Herbert Grönemeyer –, und waren hier sowie auf zahlreichen internationalen Gastspielen viele Jahre lang zu sehen: u.a. "Leonce und Lena", "Peter Pan" und "Lulu", "Endspiel" sowie "Shakespeares Sonette" und schließlich die über 300 Mal gezeigte "Dreigroschenoper".

Bob Wilson war ein Workaholic, dessen Kreativität und Gestaltungswillen keine Sekunde zu versiegen schienen. Dass er nun so plötzlich gestorben ist, hinterlässt sein Publikum, vor allem aber auch seine Künstlerfreunde und die zahllosen Schauspielerinnen und Schauspieler, die mit ihm auf der ganzen Welt gearbeitet haben, erschüttert und geschockt.

Das Berliner Ensemble trauert, nur zwei Wochen nach dem Tod von Claus Peymann, nun um einen weiteren großen Theatermann, der eng mit diesem Haus verbunden war. Ruhe in Frieden, Bob.

 

Oliver Reese im Namen aller Mitarbeitenden des Berliner Ensembles
31. Juli 2025

 

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