Lange galt: Im Osten fehle es an Demokratieverständnis, Zivilgesellschaft sei kaum vorhanden. Und doch wird genau diese Zivilgesellschaft nun mit der Lösung aktueller Probleme beauftragt – und oft damit alleingelassen. Gemeinsam mit Autor Hendrik Bolz macht das Berliner Ensemble jene sichtbar, die sich für Offenheit und Demokratie engagieren und gibt so Einblicke in eine Gesellschaft, die bei weitem nicht so homogen ist, wie oft behauptet wird. Dazu laden sie abwechselnd Menschen nach Berlin-Mitte ins Berliner Ensemble ein oder besuchen zivilgesellschaftliche Organisationen im Osten.
Im Februar trifft Hendrik Bolz den Autor Max Czollek, der in Ost-Berlin geboren wurde, und spricht mit ihm über jüdische Identität im Osten und darüber, wem und wie und warum wir gedenken.
Max Czollek, geboren 1987, ist Autor und lebt in Berlin. Er ist Host mehrerer Podcasts und Gesprächsreihen, Mitherausgeber von "Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart" und Kurator der "Coalition for a Pluralistic Public Discourse" (CPPD) sowie des Projektes "heimaten" am HKW Berlin. 2022 war er Ideengeber und Kokurator der Ausstellung "Rache. Geschichte und Fantasie" am Jüdischen Museum Frankfurt. Seine Gedichtbände erscheinen beim Verlagshaus Berlin, zuletzt "Gute Enden" (2024), beim Carl Hanser Verlag die Essays "Desintegriert euch!" (2018), "Gegenwartsbewältigung" (2020) und "Versöhnungstheater" (2023). Im Oktober 2025 erschien das gemeinsam mit Hadija Haruna-Oelker verfasste Essay "Alles auf Anfang. Auf der Suche nach einer neuen Erinnerungskultur" beim Fischer Verlag.