Nastja

Eine Russlandparabel
Buchvorstellung mit Nina Bruns, Vladimir Sorokin und Daniel Richter
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
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Vladimir Sorokin ist einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller der Gegenwart und scharfer Kritiker des dortigen politischen Systems. Seit dem Überfall auf die Ukraine lebt er im Berliner Exil. In "Nastja" begeht ein gleichnamiges junges Mädchen ihren 16. Geburtstag. Doch am, wie sie glaubt, wichtigsten Tag ihres Lebens und im Kreise von Familie und Freunden, geschieht etwas Grauenhaftes: Eine vulgäre, beinah unaussprechliche Gewalttat, die offenbart, wie die russische Intelligenzija wortwörtlich ihre Zukunft „verspeist“.

Mit grotesken literarischen Mitteln erzählt Sorokin eine Geschichte über die russische Elite, die am Vorabend des 20. Jahrhunderts ihre langersehnte Freiheit verspielt – als Parabel über Russland und in bedrückender Parallelität zur Gegenwart.

Sorokin schrieb die Novelle "Nastja" bereits im Jahr 2001. Über 20 Jahre später ist sie nun erstmals in einer deutschen Übersetzung von Dorothea Trottenberg im Berliner Verlag ciconia cicona erschienen. Daniel Richter illustrierte die deutsche Ausgabe mit Zeichnungen und Collagen.

ES LIEST Nina Bruns
DISKUSSION MIT Vladimir Sorokin, Daniel Richter, Wladimir Velminski (ciconia ciconia Verlag)

 

Hinweis: In dieser Lesung wird (körperliche) Gewalt auf sehr explizite Weise thematisiert. Wenn Sie mit jemandem sprechen möchten, um mehr über die Lesung zu erfahren, rufen Sie uns an unter 030/284-08-134 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an einblicke@berliner-ensemble.de.

 

Vladimir Sorokin, geboren 1955 bei Moskau, ist einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller der Gegenwart, seine Werke wurden in 22 Sprachen übersetzt. Sorokin ist scharfer Kritiker des politischen Systems und der russischen Elite. Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine lebt Sorokin im Berliner Exil, aus welchem er sich regelmäßig in kritischen Artikeln zu Wort meldet. In Russland war Sorokin immer wieder heftigen Anfeindungen ausgesetzt, eine Vladimir Putin nahestehende Jugendorganisation etwa vernichtete während einer Aktion seine Bücher öffentlichkeitswirksam vor dem Bolschoi-Theater in Moskau. Bekanntheit erlange Sorokin ab den 1990er Jahren mit Romanen wie "Die Schlange", "Marinas dreißigste Liebe" oder "Der himmelblaue Speck", für welchen er in Russland wegen Pornografie angeklagt war.

Daniel Richter ist einer der erfolgreichsten zeitgenössischen Maler der Gegenwart. 1962 in Eutin, Schleswig-Holstein geboren und in Lütjenburg aufgewachsen, studierte Richter im Anschluss an seine Punk- und Hausbesetzer-Zeit bei Werner Büttner an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Ab 2004 war er Professor für Malerei an der Universität der Künste, Berlin und ab 2006 Professor an der Akademie der bildenden Künste Wien. Richter steht in der Tradition des Expressionismus, seine Werke haben meist einen dezidiert politischen Unterton und sind von Massenmedien und Populärkultur beeinflusst.