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Sie existierte nur 72 Tage – und doch ist die Pariser Commune 150 Jahre später noch präsent, als Gründungsmythos der Arbeiterbewegung. Auch Bertolt Brecht befasste sich intensiv mit dem Thema und verarbeitete in seinem Stück Die Tage der Kommune die Kämpfe der Kommunard:innen und ihr Scheitern. In einer Spezial-Ausgabe der Reihe Bündnisse bilden geht der Journalist und Autor Sebastian Friedrich gemeinsam mit der Autorin und Kulturaktivistin Luise Meier und dem Politiker Gregor Gysi der Frage nach, was heute aus der Commune gelernt werden kann. Ansatzpunkte gibt es reichlich: Damals gelang es, ein Klassenbündnis zu schmieden, in dem das Kleinbürgertum an der Seite des Proletariats, Liberale neben radikalen Jakobiner:innen und Anarchist:innen kämpften. Die Frage der Gleichheit wurde in Paris nicht nur in Bezug auf Arm und Reich gestellt, sondern auch zwischen Mann und Frau. Die Reformideen der Commune waren konkret und wiesen gleichzeitig über das Bestehende hinaus. Entlang welcher Themen können heute Unten-Mitte-Bündnisse geschmiedet werden? In welchen Kämpfen werden Klassenfragen mit Feminismus, Antirassismus und Internationalismus verbunden? Lässt sich der Kapitalismus wegreformieren oder bedarf es eines Bruchs?
Zur Reihe Bündnisse bilden
Mehr denn je braucht es eine gesellschaftliche Kraft, die dem rechten Albtraum, dem neoliberalen Hier und Jetzt und der drohenden Klima-Katastrophe etwas entgegensetzt.
Wie können auf linker Seite Bündnisse gebildet werden jenseits der Gegenüberstellung von Klassen- und Identitätspolitik? Welche Rolle spielt der Begriff der Solidarität? Der Journalist und Autor Sebastian Friedrich wird in einer Reihe von Gesprächen mit Aktivist:innen, Theoretiker:innen und Expert:innen die Bedingungen der Möglichkeiten von Solidarität und von Bündnissen gegen Rechts ergründen.
MIT Gregor Gysi, Luise Meier
MODERATION Sebastian Friedrich