"Das Einfache, das schwer zu machen ist."

Gemeinwohl zwischen Macht und Individuum
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
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Theaterkasse

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Der Vorverkauf für alle Vorstellungen bis 3. Juni 2024 läuft; der Vorverkauf für Juni/Juli startet am 8. Mai. Unsere Theaterkasse hat montags bis samstags von 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr für Sie geöffnet.

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In Brechts Stück "Die Mutter" verwandelt sich eine vereinzelte, den Verhältnissen genauso ausgesetzte wie angepasste Arbeiterin über die Erfahrung, Teil einer kollektiven Bewegung zu sein, zu einem emanzipierten Individuum. Ein isoliertes "Ich" wird, vermittelt durch ein gemeinschaftliches "Wir", zu einem "Ich", was sich im Verhältnis zur Welt begreift. Doch was als Sieg des Kommunismus auf der Bühne gelingt, scheiterte bekanntlich bei realen Versuchen in der Verwirklichung. Die heutige Zeit scheint sich zum einen eher durch eine Gleichzeitigkeit aus einem Gewinn individueller Freiheiten einerseits und dem Gefühl individueller Machtlosigkeit andererseits auszuzeichnen, zum anderen durch immer stärker voneinander abgegrenzten Milieus und Filterblasen. Doch wie lässt sich mehr soziale Gerechtigkeit in einer Gesellschaft schaffen, die sich immer stärker zu fragmentieren scheint – sowohl in den alltäglichen Erfahrungswelten als auch in Hinblick auf ökonomische Aspekte? Welche politischen, sozialen und ökologischen Visionen braucht es, wenn man über "Gemeinschaft" redet? Und wer gehört dann dazu? 

 

Podiumsdiskussion mit Klaus Dörre (Soziologe), Diana Kinnert (Unternehmerin), Rahel Süß (Politikwissenschaftlerin)

Moderation: Malene Gürgen (Journalistin)

Es liest: Paul Herwig

 

Klaus Dörre ist Professor für Arbeits- Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Universität Jena. Er ist u.a. Gründungsmitglied des "Instituts Solidarische Moderne", war Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von "Attac" und ist Mitherausgeber u.a. des "Berliner Journals für Soziologie". In seinem Buch "Die Utopie des Sozialismus. Kompass für eine Nachhaltigkeitsrevolution" (2021) argumentiert Dörre für einen Sozialismus des 21. Jahrhunderts, der feministische, ökologische und indigene Konzepte miteinbezieht.  

 
   
Diana Kinnert ist Publizistin, Unternehmerin und seit ihrem siebzehnten Lebensjahr CDU-Politikerin. Sie beschäftigt sich in ihrer politischen und publizistischen Arbeit immer wieder mit dem gesellschaftlichen Phänomen der Vereinzelung in unserer Gegenwart und betreibt mehrere Podcast-Formate, etwa zusammen mit dem Soziologen Harald Welzer. 

 

Rahel Süß ist politische Theoretikerin und an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie am The New Institute in Hamburg tätig. Sie beschäftigt sich unter anderem mit den Folgen der Digitalisierung für demokratische Politik. Im Frühjahr 2023 erscheint ihr neues Buch "Experimentelle Demokratie". 

 

Malene Gürgen ist Journalistin und Redakteurin bei der Wochenzeitung taz mit einem Schwerpunkt auf die extreme Rechte und außerparlamentarischer Politik in Deutschland und Europa. Sie ist Mitverfasserin des Sachbuches "Angriff auf Europa: Die Internationale des Rechtspopulismus" (2019). 
 

 

Diese Veranstaltung ist Teil des Thementages "Ändere die Welt, sie braucht es."