Du hast Deinen Einstand am Berliner Ensemble direkt mit der Eröffnungspremiere gegeben: Mit dem Soloabend "De Profundis" nach Oscar Wilde. Wie war dieser große Start für Dich?
Ich denke, es ist ganz gut gegangen. Wir sind alle vor dem Sommer bei den Proben sehr gut miteinander ausgekommen und nach dem Sommer auch, das ist nicht immer so klar, wir kannten uns ja alle nicht. Und vor allem hatten wir uns gegenseitig etwas zu sagen, das ist ja auch etwas ziemlich Notwendiges und keinesfalls selbstverständlich. Also es ging gut und das macht mich ganz froh.
Du hast bereits vor der Spielzeitpause geprobt, reistest also zwischen Hamburg und Berlin hin und her. Es wird zudem mit "Srebrenica" – 'I counted my remaining life in seconds …' eine Übernahme vom Hamburger Thalia Theater geben. Wie erlebst Du das Leben zwischen diesen beiden Städten?
Das Hin und Her zwischen den beiden Städten kannte ich doch ganz gut, durch die vielen Jahre mit "Onkel Wanja" am Deutschen Theater. Aber ja, ich hatte eine schöne Theaterwohnung am Südstern, das hat mir gut gefallen dort, die Hasenheide und die Friedhöfe, es war ein schöner Sommer, ich konnte mich gut konzentrieren, ich habe mich nicht einsam gefühlt. Und parallel waren die letzten großen Stücke in Hamburg zu spielen, das war viel, aber wir haben alle die Nerven behalten und so ist daraus ist eine schöne, intensive Zeit entstanden.
Wenn Du Dir ein Projekt wünschen könntest: Woran würdest Du am liebsten arbeiten?
Die kommenden Dinge, die wir hier in Berlin vorhaben, das sind alles Herzensprojekte von mir.
Welchen Literaturtipp kannst Du uns mitgeben?
Zwei Sachen: einmal der neue Roman von Thomas Pynchon "Schattennummer". Und Thomas Melles Buch, "Haus zur Sonne". Ach ja, und ganz wunderbar der kleine Roman "Gentleman über Bord" von Herbert Clyde Lewis aus dem Jahr 1937, ein unvergleichliches Buch.