Backstage

Making of Weigel Skulptur

Seit einigen Monaten sind Studierende der Meisterklasse Monica Bonvicinis an der Universität der Künste dabei, Helene Weigel mittels einer Skulptur ein Denkmal am Berliner Ensemble zu setzen. Durch eine große Spendenkampagne ermöglicht unser Publikum das Projekt, wir geben Ihnen hier Einblicke in den Entstehungs- und Entwicklungsprozess. 

Koberstein Film, Class Bonvicini | 19.06.25
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
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Theaterkasse

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Der Vorverkauf für alle Vorstellungen bis Spielzeitende am 20. Juli läuft! Der reguläre Vorverkauf für September startet am 3. Juli. Unsere Theaterkasse hat montags bis samstags von 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr für Sie geöffnet.

Auf Initiative des Freundeskreises des Berliner Ensembles entstand eine Kooperation mit der Meisterklasse Monica Bonvicini, ihres Zeichens Bildhauerin und Professorin an der Universität der Künste. Im Helene-Weigel-Jahr 2025 soll im Rahmen dieser Klasse eine Skulptur für Helene Weigel entstehen, die ihre Eigen- und Leidenschaften zum Ausdruck bringen soll. Seit April läuft eine große Spendenkampagne, an der sich das Publikum an der Verwirklichung des Projekts beteiligen kann. 

Konzipiert ist ein großer Plexiglaskubus, in dessen Inneren unter anderem ein Regiestuhl zu erkennen ist - denn was viele nicht über die vielen Facetten der Helene Weigel wissen, ist, dass sie leidenschaftlich gern Möbel entworfen hat. Darunter ein Regiestuhl, der sich nicht nur im Archiv des Berliner Ensembles befindet, sondern auch bald als zentrales Stück innerhalb der Skulptur agieren wird. Zudem wird die Skulptur auf verschiedenen Ebenen erlebbar werden - audiovisuell wird Helene Weigel in Erscheinung treten und zu Wort kommen. Unterschiedlichste Materialitäten kommen dabei zum Einsatz und bilden ein großes Spektrum des Lebens und Wirkens Helene Weigels ab. 



Über den Entwicklungsprozess erzählt die Klasse Bonvicini: 

"Als Bildhauer:innenklasse von Monica Bonvicini arbeiten wir für gewöhnlich an individuellen künstlerischen Projekten. Die Entwicklung eines gemeinsamen Entwurfs für die Helene-Weigel-Skulptur stellte daher eine besondere Herausforderung dar und zugleich eine spannende Erfahrung im Sinne des sozialistischen Gedankens, den Helene Weigel verkörperte. 

In den ersten Wochen widmeten wir uns ausschließlich der Recherche. Dank des Brecht-Archivs konnten wir eine Fülle an Material zusammentragen, das unseren bisherigen Wissensstand bei Weitem überstieg. Anschließend organisierten wir uns in kleinere Units, die je nach persönlichem Interesse und individueller Kompetenz spezifische Aspekte vertieft bearbeiteten. So beschäftigte sich ein Team ausschließlich mit Helenes Briefen und Texten, während eine andere Gruppe ihre Tonaufnahmen erforschte – darunter Interviews, die uns besonders bewegten, nicht zuletzt wegen ihrer kraftvollen stimmlichen Präsenz. Wieder andere widmeten sich der materiellen Dimension: Welche Stoffe und Kostüme spielten in Weigels Leben eine Rolle? Welche Materialitäten begleiteten ihre künstlerische und politische Arbeit?

All das erklärt, warum unser finaler Entwurf aus einer Vielzahl an Medien und Materialien besteht. Auf dem Vorplatz steht ja ein etwas starrer Bronze-Brecht, unsere Helene hingegen wollten wir beweglicher, nahbarer gestalten: ihre sinnliche als auch ihre kraftvolle Seite sichtbar machen. So vereinen wir in unserem Entwurf Glas, Gummi, Audio und Siebdruck – eine ästhetische Entscheidung mit einer klaren Haltung. Vielleicht ein wenig Punk – aber wir finden: Das passt ziemlich gut zu ihr."