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"[BLANK]" ist eine szenische Versuchsanordnung und zeigt in einer Auswahl aus einhundert frei kombinierbaren Szenen ein Kaleidoskop familiärer Konstellationen. Die Gewalt im Konzept „Familie“ scheint auf, ebenso wie die Frage nach der Funktion von Familie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt – welcher in einer kapitalistischen Welt immer mehr schwindet. In vielen kleinen und größeren Begegnungen erzählt Alice Birch von der Last familiären Erbes, dem Wunsch nach Veränderung von Geschlechterrollen sowie vom Versuch, dem Kreislauf von Gewalt und Missbrauch endlich zu entkommen. Regisseurin Uršulė Barto hat mit "[BLANK]" ihre zweite Arbeit im Rahmen von WORX realisiert.
Für ihre zweite Arbeit im Rahmen von WORX am Berliner Ensemble hat sich Regisseurin Uršulė Barto das Stück "[BLANK]" der britischen Autorin Alice Birch ausgesucht. Nach Bartos Auseinandersetzung mit dem postdramatischen Text Opheliamaschine von Magda Romanska zu Beginn der Saison, hegte sie den großen Wunsch, sich für ihre zweite Position im Rahmen von WORX mit einem Well-made play auseinanderzusetzen. Alice Birch schreibt psychologisch präzise, tolle Charaktere, die sie in genau gedachten Szenen aufeinandertreffen und sich aneinanderreiben lässt. Das tut sie bei "[BLANK]" in 100 Szenen, die sich im Kosmos familiärer Beziehungen und dem Entwurf einer liberalen Gesellschaft bewegen und die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten ausleuchten, die sich in der sozialen Herkunft jedes einzelnen manifestieren.
Haben wirklich alle Menschen die gleichen Möglichkeiten? Oder spielt die Herkunft doch eine entscheidende Rolle in der persönlichen Entwicklung? Wie viel familiäres Erbe tragen wir von Generation zu Generation? Kann man:frau einem Kreislauf aus Gewalt und Missbrauch entkommen? Uršulė Barto hat sich aus dem großen Oeuvre eine Handvoll Szenen ausgesucht und legt ihren Fokus insbesondere auf die Frage nach einem gesellschaftlichen, menschlichen Miteinander.
von Clara Topic-Matutin
- Nico Holonics als
- Bettina Hoppe als
- Maeve Metelka als
- Tilo Nest als
- Uršulė Barto Regie
- Simona Bieksaite Bühne
- Liucija Kvašytė Kostüme
- Micha Kaplan Musik
- Clara Topic-Matutin Dramaturgie