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Antigones Brüder haben Theben in einen Bürgerkrieg gestürzt und sind im Zweikampf gefallen. Der neue Herrscher Kreon erlässt ein Bestattungsverbot für denjenigen Bruder, der die Stadt angriff, um der Unterscheidung nachhaltig Geltung zu verschaffen, die dem politischen Gemeinwesen zu Grunde liegt: die Unterscheidung zwischen denen, die es bewahren, und denen, die es zerstören wollen. Eine Unterscheidung, die Antigone nichts zählt, weil ihr die beiden Brüder gleichviel zählen. Kreons Idee der politischen Gleichheit trifft hier auf eine Gleichheitsvorstellung ohne Grenzen bis in den Tod und darüber hinaus. Stoff für Auseinandersetzung bietet die Frage, welche der beiden Haltungen der Befriedung einer zerstrittenen Gesellschaft unter Druck hilft, bis heute.
Der international vielfach ausgezeichnete Regisseur, Festival- und Theaterleiter Johan Simons dürfte dem Berliner Publikum durch seine regelmäßigen Einladungen zum Theatertreffen bekannt sein – zuletzt 2024 mit seiner Bochumer Inszenierung von "Macbeth". Analog zu der sophokleischen Inszenierungspraxis inszeniert er "Antigone" mit drei Schauspieler:innen – es ist seine erste Arbeit am Berliner Ensemble.
- Steffen Heinke Licht
- Sibylle Baschung Dramaturgie
- Johan Simons Regie
- Johannes Schütz Bühne