Das Ereignis

von Annie Ernaux
Aus dem Französischen von Sonja Finck, In einer Bühnenfassung von Laura Linnenbaum und Amely Joana Haag
Do 22.06.
19:30 Uhr
Fr 23.06.
19:30 Uhr
  • with English surtitles
Mi 05.07.
20:00 Uhr
  • with English surtitles
Neues Haus
1 Std 20 Min
Premiere
#BEereignis

"Ich hatte in der Toilette des Wohnheims gleichzeitig ein Leben und einen Tod zur Welt gebracht. Zum ersten Mal fühlte ich mich als Glied einer Kette von Frauen, die die Generationen miteinander verbindet."

 

Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine sehr persönliche und immer auch eine politische Entscheidung, denn er berührt Fragen über Rechtsprechung, Geschlecht, Religion und Klasse. "Das Ereignis" (2000) von Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux ist ein schonungsloses Zeugnis, welches rückblickend von einer illegalen Abtreibung der Ich-Erzählerin Annie während ihres Studiums in Frankreich im Jahr 1963 erzählt.

Gleichermaßen beschreibt Ernaux den konkreten, lebensgefährlichen Eingriff in als auch den gesellschaftlichen Zugriff auf den weiblichen Körper und seine machtvollen Mechanismen, etwa Entmündigung und Stigmatisierung. Von verschiedenen Zeitebenen aus sucht Ernaux eine wahrhaftige Sprache für ihre Erinnerungen über ein bis heute oft verschwiegenes und kollektives Thema. So wie die junge Literaturstudentin Annie „das Ereignis“ für ihre körperliche Selbstbestimmung als Frau allein erträgt und nur knapp überlebt, so wird bei der späteren Autorin Ernaux die Sprache, die sie dafür findet, selbst zum Ereignis.

LAURA LINNENBAUM, geboren 1986, arbeitete als Regisseurin bereits an zahlreichen namhaften deutschsprachigen Theatern. Ihre Inszenierungen waren zum Heidelberger Stückemarkt und zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Am Berliner Ensemble inszenierte sie zuletzt "Gott ist nicht schüchtern" (2020).

Hinweise

Für diese Produktion gibt es einen Hinweis zu sensiblen Inhalten, den Sie hier nachlesen können.

Besetzung & Regieteam

 

Trailer

 

Backstage-Einblicke

 

Pressestimmen

4 Pressestimmen

"Ein starker, tiefschürfender Abend."

Berliner Zeitung

"Das berichtende Ich kommt dabei zu dritt: Nina Bruns, Pauline Knof und Kathrin Wehlisch sind dreimal Annie, mit einem jeweils unterschiedlichen Blick auf sich selbst. (…) Das funktioniert in der Aufteilung sehr gut und alle drei spielen hervorragend."

Berliner Morgenpost

"Regisseurin Laura Linnenbaum bleibt mit ihren drei – starken – Schauspielerinnen ganz nah dran. Die Worte sollen den Raum füllen, das Überzeitliche des Textes markieren und auf das Heute verweisen."

Nachtkritik.de

"Es gibt an diesem Abend Momente, die in ihrer sprachlichen Deutlichkeit schwer zu ertragen sind, es gibt bisweilen aber auch eine zarte Komik der Reflexion, es gibt Wut und sehr schöne Szenen der Solidarität, wenn alle drei Ichs ihre erdigen, erschöpften Leiber aneinanderdrücken."

Berliner Morgenpost

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