Elektra
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Jede Generation ist gezwungen die Schuld ihrer Vorfahren zu rächen, und wird dadurch selbst zu Verfolgten. Das ist, kurz gesagt, der Fluch, der auf dem Hause der Atriden, der Familie Elektras, liegt. Rieke Süßkows Inszenierung – ein Theaterabend ohne Text – nennt sich "Familienalbum“ und wer darin blättert, muss die Toten ebenso konfrontieren, wie die Lebendigen. Iphigenie, Elektras Schwester, steht bereits in einer langen Reihe von Opfern, als sie durch die Hand ihres eigenen Vaters Agamemnon, stirbt. Ihre Mutter, Klytämnestra, rächt sie und tötet mit der Hilfe ihres Geliebten Aigisth Agamemnon. Und wird selbst – so will es der Fluch – von ihrem Sohn Orest getötet. Die Quelle dieser Gewalt ist dabei längst aus dem Blick geraten, wir verfolgen nur noch ihre quälende Wiederholung. Gerade die, die sie begehen, stehen fassungslos vor den eigenen Taten. Orest und Elektra sind die letzten Verbleibenden in einem Reich der Schuld. Und kann der Fluch nun ein Ende finden? Welchen Ausgang bietet dieses Horrorhaus der Familientraumata? Orest versucht einen Ausweg aus dem Zyklus von Schuld und Rache: das Geständnis. Aber wie sagt man das Unaussprechliche? Und wird er schließlich gehört? Wer jedenfalls bleibt, ist Elektra.
Rieke Süßkow inszeniert zum ersten Mal am Berliner Ensemble und entwickelte gemeinsam mit dem Ensemble eine körperliches sowie musikalisch Erzählweise, die ohne Sprache auskommt – eine Suche, die sie mit einer viel beachteten "Medea"-Inszenierung begann.
Besetzung & Regieteam
- Regie: Rieke Süßkow
- Bühne: Marlene Lockemann
- Kostüme: Marlen Duken
- Live-Musik: Sven Kaiser
- Choreografie: Dorothea Ratzel
- Dramaturgie: Karolin Trachte