
BRECHT ZUM SPIELZEITSTART UND URAUFFÜHRUNGEN VON SIBYLLE BERG, LIES PAUWELS UND AXEL RANISCH
Zum Spielzeitstart am 26. August inszeniert Oliver Reese im Großen Haus "Fremder als der Mond", eine musikalisch-fragmentarische Lebenserzählung über Bertolt Brecht mit Katharine Mehrling (erstmals am BE) und Paul Herwig, die musikalische Leitung hat Adam Benzwi.
Ab der Spielzeit 2023/24 wird Sibylle Berg regelmäßig für das Berliner Ensemble schreiben. Bergs neues Stück "Es kann doch nur noch besser werden" handelt von einer Welt, in der KIs und Tech-Giganten die Kontrolle übernommen haben. Damit setzt Berg ihre Auseinandersetzung mit den Einflüssen der digitalen Technologien auf unsere Gesellschaft fort. Die Uraufführung ist am 21. September im Neuen Haus, Regie führt Max Lindemann.
Die Arbeiten der renommierten belgischen Regisseurin Lies Pauwels sind geprägt durch kontrollierte Improvisationen sowie Recherchen in der Wirklichkeit. Ihre erste Inszenierung am Berliner Ensemble mit dem Titel "Love Boulevard" entsteht aus der Zusammenarbeit von Sexarbeiter:innen aus Berlin und Mitgliedern des Ensembles. Uraufführung ist am 13. Oktober im Neuen Haus.
Der Autor und Regisseur Axel Ranisch, der in den letzten Jahren vor allem Opern und Filme inszenierte, schreibt für das Berliner Ensemble zusammen mit Paul Zacher sein erstes Stück: "Mutti, was machst du da?" ist eine Familienkomödie mit Musik, in der verschiedenste Berliner Schicksale aufeinandertreffen. Die Uraufführung in der Regie von Ranisch selbst ist im Dezember 2023 im Neuen Haus.
NEUE INSZENIERUNGEN VON ERSAN MONDTAG, LUK PERCEVAL, MAX LINDEMANN UND MATEJA KOLEŽNIK
Ersan Mondtag inszeniert Georg Büchners Dramenfragment "Woyzeck", einen der bedeutendsten Texte der deutschen Literatur. Die Premiere findet am 15. September im Scharoun Theater Wolfsburg statt, das die Inszenierung koproduziert. Die Berlin-Premiere ist am 23. September im Großen Haus. Luk Perceval, der diese Spielzeit mit Exil erstmals am Berliner Ensemble arbeitete, bringt in der kommenden Saison George Orwells Dystopie "1984" über einen totalitären Überwachungsstaat auf die Bühne im Großen Haus, Premiere ist am 18. November.
Mateja Koležnik, bekannt für ihre kondensierten und rhythmisch wie formal präzisen Inszenierungen, wird Jean-Paul Sartres "Die schmutzigen Hände" inszenieren, das den Konflikt zwischen Idealismus und realer Politik verhandelt (Premiere 26. Januar Großes Haus).
Theaterdebüt von Sibel Kekilli
Im Neuen Haus inszeniert Max Lindemann zusammen mit Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Bertolt Brechts Parabelstück "Mann ist Mann" mit Musik von Paul Dessau (Premiere 13. Januar).
Zudem bringt Lindemann Michel Friedmans autobiografischen Text "Fremd" als inszenierte Lesung mit Sibel Kekilli auf die Bühne. Die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin Kekilli wurde als Hauptdarstellerin in Fatih Akins Film "Gegen die Wand" bekannt und spielte u.a. in der US-Fantasy-Serie "Game of Thrones". Am Berliner Ensemble wird sie nun ab Oktober zum ersten Mal auf der Theaterbühne zu erleben sein.
ZWEITER JAHRGANG DES NACHWUCHSFÖRDERPROGRAMMS WORX IM WERKRAUM
Für den zweiten Jahrgang des Förderprogramms WORX für junge Theatermacher:innen erhalten der iranische Performancekünstler und Regisseur Alireza Daryanavard und der norwegische Performer und Regisseur Heiki Riipinen eine einjährige Residency am Berliner Ensemble. Beide werden in der Spielzeit 2023/24 je zwei Inszenierungen sowie weitere Formate wie Themenschwerpunkte, Diskussionen und performative Experimente erarbeiten.
Für "Insomnia" entwickeln Heiki Riipinen und sein Team eine achtstündige Reise durch die Nacht, in der sie zusammen mit dem Publikum die Mythen und Zwänge der dunklen Seite unserer Welt erkunden. Uraufführung ist im Oktober im Werkraum. Im Dezember folgt die Uraufführung von "Chronik einer Revolution". Darin erzählen Alireza Daryanavard und Mahsa Ghafari vom Widerstand der iranischen Gesellschaft seit den 80er Jahren – die Chronologie zeigt, welchen Einfluss die größtenteils unsichtbaren Proteste der vergangenen Jahrzehnte auf die aktuelle Revolution haben