Woyzeck

Von Georg Büchner
Sa 30.09.
19:30 Uhr
  • Repertoire
So 01.10.
18:00 Uhr
  • 17.30 Uhr Einführung im Großen Salon.
  • Repertoire
  • with English surtitles
Sa 14.10.
19:30 Uhr
  • Repertoire
  • with English surtitles
So 15.10.
18:00 Uhr
  • Anschl. Publikumsgespräch mit E. Mondtag und Ensemble.
  • Repertoire
Mo 16.10.
19:30 Uhr
  • Repertoire
Großes Haus
1 Std 55 Min
Keine Pause
Premiere
#BEwoyzeck

"'Woyzeck' handelt von Wahnsinn und von Obsessionen, von Kindern und von Mord – alles Dinge, die uns berühren. Das Stück ist wild und geil und spannend und Fantasie anregend. Es bringt einen dazu, Angst um die Figuren zu bekommen und über das eigene Leben nachzudenken. Ich schätze mal, mehr kann man von einem Stück nicht verlangen." Tom Waits

Mit gerade einmal 23 Jahren begann Georg Büchner sein bildgewaltiges und – für seine Zeit – visionäres Stück Woyzeck zu verfassen. Das unvollendete Fragment ist einer der berühmtesten Texte der deutschen Literatur. Woyzeck, ein einfacher Soldat, dient einem Hauptmann als Barbier. Von dem Verdienst kann er seine Geliebte Marie und das gemeinsame Kind nicht ernähren, weswegen er sich zusätzlich als medizinisches Versuchsobjekt verdingt. Die Folgen der Versuche schwächen den ohnehin vom harten Leben gezeichneten Woyzeck derart, dass er sich mehr und mehr in einer Welt von Wahnvorstellungen verliert, die ihn schließlich verschlingt.

"Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht". Diese Zeilen, die Büchner Woyzeck in den Mund legte, beschreiben trefflich seinen Blick auf Mensch und Gesellschaft. Und so taumelt auch Woyzeck – trotz seiner aufrechten Mühe, ein guter Mensch zu sein – am Ende Richtung Abgrund, gefangen in einer Gesellschaft, die ihm kein Halt im Leben sein kann.

Die Arbeiten von ERSAN MONDTAG wurden international aufgeführt, mehrfach ausgezeichnet und zu verschiedenen Festivals eingeladen, u.a. zum Berliner Theatertreffen. Mondtag verfolgt einen performativen wie interdisziplinären Ansatz, der Mechanismen unserer Psyche adressiert und Opfer und Täter von Sprache und Rationalität zeigt.

 

Eine Koproduktion mit dem Scharoun Theater Wolfsburg.

 

Hinweise

Für diese Produktion gibt es einen Hinweis zu sensiblen Inhalten, den Sie hier nachlesen können.

Besetzung & Regieteam

als Tambourmajor
als Marie
als Hauptmann
als Narr / Amme
  • Regie & Bühne: Ersan Mondtag
  • Künstlerische Mitarbeit Bühne: Alexander Naumann
  • Kostüme: Ari Schruth
  • Musik: Tristan Brusch
  • Live-Musik: Damian Dalla Torre, Paul-Jakob Dinkelacker, Max Kraft, Jan Landowski, Felix Römer, Felix Weigt
  • Licht: Rainer Casper, Hans Fründt
  • Dramaturgie: Clara Topic-Matutin
 

Making Of

 

Pressestimmen

7 Pressestimmen

"Der von Maximilian Diehle in unglaublicher Intensität gespielte Woyzeck, der hier oft mit weit entrücktem Blick am Wasser hockt, falls er nicht gerade stoisch die Demütigungen der Camp-Kollegen über sich ergehen lässt, wird damit zu einer Figur, die im produktivsten Sinne irritierend zwischen Täter und Opfer oszilliert."

Tagesspiegel

"Mondtag wählt für seinen 'Woyzeck' eine komplett männliche Besetzung. Mit diesem Besetzungscoup verwandelt Mondtag die konkrete Geschlechterproblematik in eine eher abstrakte Frage nach dem Miteinander von Personen und gewinnt den Fokus auf die Hauptfigur und ihr Außenseiterdrama zurück."

Nachtkritik

"Regisseur Ersan Mondtag, der auch sein eigener Bühnenbildner ist, hat dieses atmosphärisch bestechende Setting entworfen, um dort Georg Büchners 'Woyzeck' zu platzieren."

Berliner Morgenpost

"Bildlich ist das wie immer bei Ersan Mondtag ein starkes Setting."

Deutschlandfunk Kultur

"Die virtuose Darstellung eines in die Psychose driftenden Depressiven, um den sich die Gruppe gar nicht einmal so wenig kümmert, verschiebt die Verantwortung ins Schicksalhafte. Die Eifersucht bleibt ein privates Problem, das soziale Macht- und Wohlstandsgefälle hat sich in der Abgeschiedenheit in etwas Familiäres, Existenzielles und Willkürliches aufgelöst."

Berliner Zeitung

"Durch seine Beschränkung auf die männliche Besetzung gelingt es Mondtag tatsächlich, Herrschaftsmechanismen offenzulegen, die eben nicht nur in der Unterdrückung der Frau bestehen, wie sie beim Mord an einer weiblichen Marie Thema wird."

Braunschweiger Zeitung

"Eine Büchner-Interpretation, mit der sich endlich mal wieder richtig auseinanderzusetzen lohnt."

Tagesspiegel

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