Matthias Brandt kehrt mit "Mein Name sei Gantenbein" auf die Bühne zurück
Oliver Reese adaptiert und inszeniert im Januar 2022 im Großen Haus Max Frischs "Mein Name sei Gantenbein" als Monolog mit Matthias Brandt, der nach 20 Jahren als Filmschauspieler erstmals in einer Inszenierung wieder auf die Theaterbühne zurückkehrt. Reese und Brandt gehen Frischs radikal moderner Suche nach der eigenen Identität nach: Könnte nicht alles anders sein? Könnte Ich nicht ein ganz anderer sein?
Brandt beteiligte sich bereits an der Lockdown-Filmreihe "Stimmen aus einem leeren Theater", die Monologe im verwaisten Theaterraum des Berliner Ensembles vorstellte, und widmet sich darin einer Rede von Max Frisch aus dem Jahr 1964 mit dem Titel "Der Autor und das Theater".
Premieren im Neuen Haus und Platzkonferenz
Nach Abschluss des zweiten Bauabschnitts wird im September die Renovierung des Neuen Hauses einschließlich des neu gestalteten Innenhofs fertiggestellt. Bereits am 18. August hatte dort Elfriede Jelineks "Schwarzwasser" in der Regie von Christina Tscharyiski Premiere, die bereits für November 2020 geplant war. Am 10. September folgt dort die Premiere von "Die Mutter – Anleitung für eine Revolution" nach Gorki von Bertolt Brecht, ebenfalls inszeniert von Christina Tscharyiski. Es war das letzte Stück, das Brecht in Deutschland vor seiner Emigration auf der Flucht vor den Nazis veröffentlichen konnte. Im Stil eines Lehrstückes geschrieben erzählt Brecht die Geschichte einer Emanzipation und pocht auf selbständiges, widerständiges Denken und Leben.
Dennis Kelly hat für das Berliner Ensemble ein neues Stück geschrieben, das am 26. November zur Uraufführung im Neuen Haus kommt: "Der Weg zurück" handelt von der Frage, wie der Mensch mit seinen Entdeckungen und Erfindungen praktisch umgeht. Angesichts einer Welt, die durch Fortschritt, Wissenschaft und Technologie an den Rand des Abgrunds gelangt ist, schildert Kelly satirisch zugespitzt eine Bewegung, die eine radikale Rückbesinnung auf das Wesentliche fordert. Ein Text über einen zwiespältigen, anti-zivilisatorischen Gegenentwurf zum Jetzt. Die Uraufführung inszeniert David Bösch.
Ende Oktober ist im Neuen Haus Premiere von Alice Birchs "Anatomie eines Suizids" in der Regie der niederländischen Filmregisseurin Nanouk Leopold u.a. mit Claude De Demo, Judith Engel und Sina Martens in den Hauptrollen. Das Stück der mehrfach ausgezeichneten Autorin erzählt die Geschichte von drei Frauengenerationen einer Familie – von Depression, generationsübergreifender Suizidalität und dem Tabu einer "nicht funktionierenden Mutter".
Im neu gestalteten und frisch sanierten Werkraum bringt Oliver Kraushaar zusammen mit Regisseur Max Lindemann im Dezember Dostojewskis "Aufzeichnungen aus dem Kellerloch" als Solo auf die Bühne. Der Autor, gerade Entlassen aus der Lagerhaft in Sibirien, geplagt von epileptischen Anfällen und hoch verschuldet durch seine Spielsucht, geht dabei in seiner "psychologischen Studie" keiner geringeren Frage nach, als der, nach der Freiheit des Menschen.
Anlässlich der Fertigstellung aller aktuellen Baumaßnahmen veranstaltet das Berliner Ensemble am 19. September eine Platzkonferenz zu aktuellen Fragen der Zukunft unserer Stadt. In Podiumsdiskussionen und runden Tischen zum öffentlichen Raum, Stadtpolitik und Mobilität treffen Expert:innen und das Publikum auf dem Bertolt-Brecht-Platz zu gemeinsamen Diskussionen zusammen.
