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Anatomie eines Suizids

von Alice Birch
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
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Theaterkasse

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theaterkasse@berliner-ensemble.de

Spielplan-Update: Bitte beachten Sie den aktualisierten Spielplan bis einschließlich 31. Mai. Der Vorverkauf für alle Vorstellungen bis 3. Juni 2024 läuft! Unsere Theaterkasse hat montags bis samstags von 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr für Sie geöffnet.

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Drei Frauen, drei Generationen: Carol – die scheinbar das perfekte Kleinfamilienleben führt – begeht Suizid, als ihre Tochter Anna 16 Jahre alt ist. Anna, die später in einer Kommune lebt und der Drogensucht verfällt, begeht ebenfalls, kurz nach der Geburt ihrer ersten Tochter Bonnie, Suizid. Bonnie versucht vehement, sich von diesem unheilvollen Familienmuster zu befreien: Sie wird Ärztin und stellt der genetisch vererbbaren Depression und Selbstmordgefährdung radikale Selbstbestimmung entgegen.

Die mehrfach ausgezeichnete junge Autorin Alice Birch hat eine filigrane Partitur geschrieben, in der Unaussprechliches erahnbar wird. Drei Frauenleben, deren Biografien über die Generationen hinweg miteinander verwoben sind, werden simultan erzählt, gleich einer Fuge. In allen drei Lebensläufen spielt dabei auf ganz unterschiedliche Weise das allgegenwärtige Tabu der "nicht funktionierenden" Mutter eine zentrale Rolle.

Nanouk Leopold ist eine der bekanntesten niederländischen Filmemacherinnen. Ihre Filme wurden auf verschiedenen Filmfestivals ausgezeichnet, u.a. auf der Berlinale und den Internationalen Filmfestspielen Cannes. Zuletzt inszenierte Nanouk Leopold am Internationaal Theater Amsterdam. "Anatomie eines Suizids" ist ihr Debut im deutschsprachigen Theater.

 

 

Drei Frauen, drei Generationen: Carol – welche scheinbar das perfekte Kleinfamilienleben führt – begeht Suizid, als ihre Tochter Anna 16 Jahre alt ist. Anna, die später in einer Kommune lebt und der Drogensucht verfällt, begeht kurz nach der Geburt ihrer Tochter Bonnie Suizid. Bonnie hingegen versucht vehement, sich von diesem unheilvollen Familienmuster zu befreien. Sie wird Ärztin und stellt der genetisch vererbbaren Depression und Selbstmordgefährdung radikale Selbstbestimmung entgegen. Die Mutterrolle und die Fortpflanzung dieses scheinbar unausweichlichen Erbes verweigert sie und verkörpert damit die Möglichkeit der Befreiung von der Wucht generationsübergreifender Traumata. 

Alice Birch hat eine filigrane Partitur geschrieben, in welcher viel Unausgesprochenes im Raum steht. Die drei Frauenleben werden zeitgleich erzählt, mehrstimmig wie eine Fuge, denn ihre Biografien sind durch die von Selbsttötungen geprägte Familiengeschichte über Generationen hinweg miteinander verwoben. Sie sind auch verbunden durch sichtbare Spuren im Haus der Familie, die immer weiter vererbt und gelesen werden. In allen drei Lebensläufen spielt auf unterschiedliche Weise das bis heute existierende Tabu einer „nicht funktionierenden“ Mutter eine Rolle: das trifft auf Mütter, die sich das Leben nehmen, wahrend ihr Kind noch auf sie angewiesen ist ebenso zu wie auf junge Frauen, welche die Mutterschaft durch Sterilisation ausschließen. 

Anatomie bedeutet sinngemäß dem Erkenntnisgewinn dienende Zergliederung durch Schnei- den. Birch strukturiert ihr Stück in verwandter Form: sie seziert die Familiengeschichte in drei Zeitausschnitte und baut die Fragmente wieder zusammen durch das simultane Erzählen der unterschiedlichen Generationen. Sichtbar wird dadurch mehr als die Summe der einzelnen Teile: eine durchgehende Sehnsucht der Frauen nach Autonomie und ein dem zuwider stehender biologistischer Umgang einer Gesellschaft mit dem weiblichen Körper. Der Wunsch nach Selbstbestimmung über den eigenen Körper kann in letzter Konsequenz auch die Entscheidung über den eigenen Tod bedeuten. 

Nanouk Leopold ist eine der bekanntesten niederländischen Filmemacherinnen. Ihre Filme wurden auf verschiedenen Filmfestivals ausgezeichnet, u.a. auf der Berlinale und den Internationalen Filmfestspielen Cannes. Zuletzt inszenierte Nanouk Leopold am Internationaal Theater Amsterdam und an der Dutch National Opera. Anatomie eines Suizids ist ihr Debut im deutschsprachigen Theater. • 

Amely Joana Haag 

MIT Judith Engel, Claude De Demo, Sina Martens,
Ingo Hülsmann, Oliver Kraushaar, Gerrit Jansen, Martin Rentzsch Altine Emini, Justine del Corte, Dana Herfurth, 

REGIE & VIDEO-DESIGN Nanouk Leopold
BÜHNE Elsje de Bruijn KOSTÜME Wojciech Dziedzic
MUSIK Donato Wharton 

CO-VIDEO-DESIGN & KAMERA Bahadir Hamdemir 

LICHT Arnaud Poumarat 

DRAMATURGIE Amely Joana Haag 

Mit freundlicher Unterstützung durch die Freunde des Berliner Ensemble

Trailer

Pressestimmen

Pressestimmen

<p>"Das Stück ist eine virtuose Dichtung."</p>Berliner Morgenpost

<p>"Ein Abend, der mir ziemlich unter die Haut gegangen ist. Ich bin doch froh, dass man im Theater überhaupt mal wieder von etwas gefühlsmäßig mitgenommen wird."</p>rbbKultur

<p>"Hochgradig kunstvoll und exakt abgestimmt fliegen Silben hin und her, wirbeln Gedanken herum, prallen Situationen aufeinander. Das gesamte zehnköpfige Ensemble brilliert und hebt so die doch recht starre und durchschaubare Versuchsanordnung des Stücks aus den allzu absichtsvollen Angeln. Nanouk Leopold hat klare, präzise Bilder gefunden für das zwiefach erfolglose Ringen von Carol, Anna und Bonnie um ihr Leben."</p>SWR2

<p>"Es ist beeindruckend, wie alle zehn Darsteller in wechselnden Rollen überzeugend zeigen, wie schwer es ist, genetisch Todgeweihten gelingendes Leben abzuringen, dem schier unausweichlich erscheinenden Muster etwas entgegenzusetzen."</p>rbbInforadio

<p>"Die Verwebung der Dialoge ist sehr kunstvoll, es ist eigentlich eine Fuge in drei Stimmen."</p>rbbKultur

<p>"'Anatomie eines Suizids' von Anne Birch erzählt drei Tragödien in einer. Aber nicht hintereinander, sondern, das ist der Reiz des Stücks: parallel. Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen."</p>Berliner Morgenpost

Einblicke: Interview

Einblicke: Interview zur Produktion "Anatomie eines Suizids" mit Schauspielerin Sina Martens, Produktionsdramaturgin Amely Joana Haag und Regisseurin Nanouk Leopold. Das Gespräch moderiert Andrea Thilo.

Mit freundlicher Unterstützung durch die Freund:innen des Berliner Ensembles

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Medienpartner

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