Klassische Stoffe, Dokumentartheater und neue Stücke

Die Premieren der zweiten Spielzeithälfte 2025/26

In der zweiten Spielzeithälfte stehen am Berliner Ensemble insgesamt neun Premieren auf dem Programm, darunter vier Uraufführungen sowie zwei szenische Lesungen. Von Mitte Dezember bis Spielzeitende inszenieren Mateja Koležnik, Laura Linnenbaum, Heiki Riipinen, Johan Simons sowie die beiden WORX-Regisseur:innen Jules Head und Marie Schwesinger am Schiffbauerdamm. 
 

Seit Beginn der aktuellen Spielzeit von Anfang September bis Ende November konnte das Berliner Ensemble bei insgesamt 223 Veranstaltungen über 60.500 Besucher:innen erreichen, was einer durchschnittlichen Auslastung von 97,3 % entspricht.

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Klassische Stoffe und Berliner Stimmen im Großen Haus

Am 15. Januar zeigt Johan Simons seine erste Regiearbeit am Berliner Ensemble. Analog zur antiken Inszenierungspraxis erarbeitet er Sophokles’ "Antigone" mit nur drei Schauspieler:innen: Constanze Becker, Jens Harzer und Kathleen Morgeneyer. 

Mateja Koležnik, eine der renommiertesten Regisseurinnen Sloweniens, arbeitet bereits seit Beginn der Intendanz von Oliver Reese regelmäßig am Berliner Ensemble. Im kommenden Jahr inszeniert sie Anton Tschechows "Drei Schwestern" mit Constanze Becker (Mascha), Lili Epply (Irina), Bettina Hoppe (Olga) u.a., Premiere ist am 23. April. 

Mit Texten von Erich Kästner setzt das Berliner Ensemble die Zusammenarbeit mit Katharina Thalbach fort und bringt unter dem Titel "Kästners Berlin" nach Gabriele Tergits "Käsebier erobert den Kurfürstendamm" und Irmgard Keuns "Gilgi – Eine von uns" eine weitere szenische Lesung mit wiederentdeckten Texten aus der Weimarer Republik auf die Bühne. Die Einrichtung übernimmt erneut Oliver Reese, Premiere ist am 10. Februar.

Und eine weitere wichtige Berliner Stimme gestaltet eine Szenische Lesung im Großen Haus mit einem berühmten Berlin-Stoff: Max Hopp liest und spielt Carl Zuckmayers "Hauptmann von Köpenick" und viele anderen Figuren aus dieser wahren Köpenickiade, dem so genannten Eulenspiegel des wilhelminischen Militärstaats. Begleitet wird er von der Musikerin Doris Decker, die zusammen mit Marlon Mausbach die Bühnenmusik komponiert. Premiere ist am 27. März.

 

Neue Stücke und junge Regiseur:innen im Neuen Haus

120 Jahre nach der Entstehung von Maxim Gorkis "Kinder der Sonne" fragt Jakob Nolte in seiner Überschreibung des Stücks, welche Rolle Intellektuelle in der heutigen Gesellschaft einnehmen. Uraufführung mit Maximilian Diehle, Lili Epply, Bettina Hoppe, Pauline Knof, Oliver Kraushaar, Maeve Metelka, Jannik Mühlenweg, Marc Oliver Schulze und Sebastian Zimmler in der Regie von Laura Linnenbaum ist am 21. Februar.

Der norwegisch-finnische Regisseur Heiki Riipinen, der Teil des zweiten WORX-Jahrgangs am Berliner Ensemble war, zeigt mit "Das Bildnis des Dorian Gray" in der kommenden Spielzeit einen weiteren Text von Oscar Wilde nach Oliver Reeses Inszenierung von "De Profundis" zur Spielzeiteröffnung. Zusammen mit  Max Gindorff, Gabriel Schneider, Kathrin Wehlisch und Paul Zichner bringt er Wildes einzigen Roman als queeres Mythenspiel auf die Bühne. Ab 19. März im Neuen Haus. 

WORX-Regisseurin Marie Schwesinger zeigt im Neuen Haus ein Rechercheprojekt, das auf dem Gerichtsprozess gegen die Reichsbürger-Gruppe Reuß basiert, den sie seit Jahren journalistisch begleitet. Der dokumentarische Theaterabend "Sturm auf Berlin" untersucht was passiert, wenn die Demokratie von innen heraus angegriffen wird. Die Uraufführung ist am 7. Mai.

Nachwuchsprogramm WORX

Dank der privaten Förderung von Nikolaus und Martina Hensel kann das internationale Nachwuchsprogramm WORX für junge Regie am Berliner Ensemble trotz der Kulturkürzungen fortgesetzt werden. In der Spielzeit 2025/26 machen Jules Head aus Bristol und Marie Schwesinger aus Frankfurt/Main das Berliner Ensemble zu ihrem künstlerischen Zuhause.

Nach der Eröffnung der WORX-Saison mit Marie Schwesingers Adaption von Anna Seghers’ "Transit" bringt auch Jules Head einen Roman auf die Bühne. Carmen Maria Machados "Das Archiv der Träume" erzählt von Gewalt in lesbischen Liebesbeziehungen und von zwei jungen Frauen, die schonungslos eine biografische Wunde aufreißen, um sie zu verstehen. Uraufführung mit Amal Keller und Amelie Willberg ist am 18. Dezember im Werkraum.

Ab 25. Februar zeigt Jules Head eine zweite Neuproduktion: "Das Schloss oder Wir müssen uns K. als einen glücklichen Menschen vorstellen" von Georgia Bruce verbindet Motive aus Franz Kafkas Romanfragment "Das Schloss" mit Albert Camus’ "Der Mythos des Sisyphos" und seinem Bild vom Kreislauf des Mühsals – erzählt aus der Perspektive eines trans Mannes auf der Suche nach Akzeptanz. Während weltweit trans- und queerfeindliche Gewalt zunimmt, widmet sich Head der Sisyphos-Arbeit, die es bedeutet, trans zu sein. Mit Nina Bruns, Joyce Sanhá u.a.

Diskursformate und Vermittlungsangebote

Seit Beginn der Spielzeit hat das Berliner Ensemble mit "Habeck live" eine weitere feste Gesprächsreihe. In einer Zeit, in der Debatten oft im Eiltempo geführt und komplexe Fragen auf Schlagzeilen verkürzt werden,  eröffnet dieser diskursive Salon einen Raum für vertiefte Gespräche, Reflexion und kritische Auseinandersetzung. Robert Habeck lädt Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft ein – zu Gast waren bisher Florence Gaub, Anders Levermann, Anne Will und Volker Wissing.

Bereits seit über einem Jahrzehnt widmet sich die Reihe "Friedman im Gespräch" den drängenden politischen und existenziellen Themen unserer Zeit. In der Reihe "Aus Ruinen" lädt der Autor Hendrik Bolz abwechselnd Menschen, die sich zivilgesellschaftlich im Osten engagieren, ans Berliner Ensemble ein oder besucht sie an ihren Wirkungsstätten. 
Gemeinsam mit der Wochenzeitung DIE ZEIT holt das Berliner Ensemble die großen Themen unserer Gegenwart auf die Bühne: Regelmäßig sucht Caterina Lobenstein bei "ZEIT-Recherchen" mit ausgewählten Fachleuten und Reporter:innen nach Antworten auf die Fragen, die die Theaterabende des Berliner Ensembles aufwerfen. 

Alle Reihen stehen im Anschluss an die Veranstaltung auch als Podcast im Digitalen Magazin des Berliner Ensembles zur Verfügung.

Darüber hinaus lädt die Vermittlungsabteilung im Rahmen der Einblicke-Veranstaltungen zu vielfältigen Begegnungen für alle Generationen ab 15 Jahren ins Gartenhaus ein. Das Angebot reicht von Workshops, Führungen, Publikumsgesprächen und Dialog-Formaten bis zu größeren Projekten zum Mitmachen.