Neue Texte und neue Perspektiven

Premieren und Uraufführungen der zweiten Spielzeithälfte 2023/24

In der zweiten Spielzeithälfte stehen am Berliner Ensemble insgesamt neun Premieren auf dem Programm, darunter – mit vier Uraufführungen und einer deutschsprachigen Erstaufführung von Marius von Mayenburg – mehr als die Hälfte neue Theatertexte. Von Februar bis Spielzeitende inszenieren Lena Brasch, Jorinde Dröse, Oliver Reese, Yana Ross, Kay Voges, Fritzi Wartenberg sowie die beiden WORX-Regisseure Alireza Daryanavard und Heiki Riipinen am Schiffbauerdamm.

Seit Beginn der Spielzeit bis Ende November konnte das Berliner Ensemble bei insgesamt 204 Veranstaltungen
über 55.000 Besucher:innen begrüßen, was einer Auslastung von 96 % entspricht.

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Berg, Keun und Knausgård: Premieren im Großen Haus

Nach der erfolgreichen Lesung von "Käsebier erobert den Kurfürstendamm", der zu Unrecht fast vergessenen Autorin Gabriele Tergit, bringt Katharina Thalbach nun mit Irmgard Keuns erstem Roman "Gilgi – Eine von uns" einen weiteren Text einer bedeutenden Berliner Autorin des letzten Jahrhunderts auf die große Bühne. Der Roman über eine moderne und selbstbewusste Frau machte Keun über Nacht berühmt und wurde 1933 von den Nazis verboten. Premiere der szenischen Lesung, eingerichtet von Oliver Reese, ist am 3. Februar.

Yana Ross, die mit ihrer Bearbeitung von Tschechows Iwanow ihr BE-Debüt gab, widmet sich in ihrer zweiten
Arbeit dem autobiografischen Romanzyklus von Karl Ove Knausgård. Für den Theaterabend "Sterben Lieben Kämpfen" hat Ross eine Fassung aus Fragmenten der ersten beiden Romanteile "Sterben" und "Lieben" sowie aus dem letzten Teil "Kämpfen" erarbeitet, zu sehen ab dem 1. März.

Am 25. April folgt im Großen Haus die zweite Uraufführung eines Texts von Sibylle Berg nach "Es kann doch nur noch besser werden" zum Spielzeitstart. Kay Voges adaptiert ihren neuesten Roman "RCE #RemoteCodeExecution". Im zweiten Teil von Bergs dystopischer Trilogie versuchen fünf Hacker:innen mit ihren Codes die Welt zu retten.

Katharina Thalbach im Zuschauerraum des Berliner Ensembles

© Moritz Haase

Drei neue Stücke und eine Romanadaption im Neuen Haus

Am 1. Februar bringen Ensemblemitglied Claude De Demo und die Regisseurin Jorinde Dröse die Stückentwicklung "#Motherfuckinghood" zur Uraufführung. Darin erzählen sie von Erfahrungen des Mutterseins, die sich nur selten mit dem decken, was Kultur und Sprache darüber vermitteln. Ein Abend über Arbeit und Sorgearbeit, Feminismus und Söhne, Mutterschaft und Kunst. Uraufführung des Soloabends ist am 1. Februar.

In seinem neuem Stück "Ellen Babić" nimmt Autor Marius von Mayenburg die Dynamiken von Machtverhältnissen im Privaten wie Beruflichen in den Blick. Oliver Reese inszeniert die deutschsprachige Erstaufführung des Kammerspiels, Premiere ist am 24. Februar.

Fritzi Wartenberg, die dem ersten WORX-Jahrgang angehörte und mit dem Helene Weigel Theaterpreis ausgezeichnet wurde, kehrt am 27. März mit einer neuen Arbeit zurück ans Berliner Ensemble. Wartenberg inszeniert eine eigene Bühnenfassung von Ingeborg Bachmanns einzigem Roman "Malina", der Vielen als Antwort auf Max Frischs "Mein Name sei Gantenbein" gilt. Poetisch und sprachgewaltig untersucht Bachmann darin, was es für einen Menschen bedeutet, wenn die eigenen Hoffnungen nicht mit den gesellschaftlichen Erwartungen zusammengehen.

Zum Saisonende widmen sich BE-Schauspielerin Sina Martens und Regisseurin Lena Brasch nach der Erfolgsproduktion "It’s Britney, Bitch!" in ihrem neuen Projekt passend zur Fußball-Europameisterschaft im Sommer dem Phänomen der "Spielerfrauen". Das Stück mit Texten von Laura Dabelstein und Leo Meier kommt am 9. Mai zur Uraufführung.

Premieren im Werkraum

Im Werkraum, der eigenen Spielstätte des internationalen Residenzprogramms für junge Regie, zeigen die beiden WORX-Regisseure des zweiten Jahrgangs noch je eine Inszenierung. Ergänzt wird das Programm um die diskursive Reihe "Widerstandsbühne" und zum Abschluss zeigt eine Werkschau am Ende der Spielzeit die Arbeiten der diesjährigen Stipendiaten.

Nach seinem experimentellen ersten Abend "Insomnia", einer sechsstündigen Reise durch die Nacht, bringt der norwegische Regisseur Heiki Riipinen nun seine Sicht auf einen Klassiker der Dramenliteratur auf die Bühne: Henrik Ibsens "Hedda", Premiere ist am 8. März. 

Alireza Daryanavard entwickelt auch für seine zweite Arbeit ein eigenes Stück: "Die Würde des Menschen ist unantastbar" hinterfragt das deutsche Asylsystem und ist Recherche und Anklage zugleich. Die Uraufführung ist am 4. Mai.

© Moritz Haase