RCE

#RemoteCodeExecution
von Sibylle Berg
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
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Theaterkasse

+49 30 284 08 155
theaterkasse@berliner-ensemble.de

Der Vorverkauf für alle Vorstellungen bis 3. Juni 2024 läuft; der Vorverkauf für Juni/Juli startet am 8. Mai. Unsere Theaterkasse hat montags bis samstags von 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr für Sie geöffnet.

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  • "RCE" statt "Die schmutzigen Hände" aufgrund eines Wasserschadens. Ursprüngliche Karten sind weiterhin gültig.

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  • Anschließend Publikumsgespräch mit dem Ensemble.

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Die Welt braucht einen Neustart! Darin sind sich die fünf Hacker:innen einig. Doch wie die Massen aus ihrer Lethargie reißen? Unabhängig davon, ob die Menschen überhaupt gerettet werden wollen, egal wie größenwahnsinnig oder naiv ihre Weltrettungspläne daherkommen mögen, die fünf Nerds hacken was das Zeug hält, denn – Wunderwelt Cyberspace! In Sibylle Bergs Version einer nicht so fernen Zukunft sind sämtliche Bereiche des menschlichen Lebens aus Profitfreude digitalisiert, katalogisiert, vermessen und verwertet. Und warten nur darauf, mit ein paar guten Remote Code Executions – einer Art digitalen Fernsteuerung – übernommen zu werden. Die Frage ist nur: Von wem? Und wozu? Die fünf Nerds sind natürlich die Guten, schlagen das System mit seinen eigenen Mitteln und lassen es durch einen revolutionären Cyber-Angriff kollabieren. Schließlich: "Wenn man siegen will, muss man von Menschen lernen, die den Planeten besitzen, ihn ruinieren und im Anschluss verlassen wollen." 

Sibylle Berg dreht in ihrem jüngsten Roman Tendenzen sowie Fakten der Gegenwart fiktiv um eine Schraube weiter und Regisseur Kay Voges bringt sie auf die Bühne getreu dem Motto: Es braucht eine Revolution, zu der man tanzen kann!

 

Bitte beachten Sie: In dieser Inszenierung kommen Videos mit schnellen Schnitten und blinkenden Lichtern (stroboskopähnlich) zum Einsatz.

Die Welt, die Sibylle Berg in "RCE #RemoteCodeExecution" beschreibt, klingt wie Science-Fiction. Tatsächlich stimmt das nur in Teilen. Alles, was sie an digitalen Technologien beschreibt, ist akribisch recherchiert, real existent, wird angewendet – und zum Problem. Denn mit der Digitalisierung hat der autokratische Kapitalismus weltweit deutlich an Fahrt aufgenommen. In "RCE" sind sämtliche Bereiche des Lebens digitalisiert und in Form von Daten ins Netz gewandert. Dort sind sie überwach- und manipulierbar sowie als heiß gehandelte Ware den Profitinteressen von Plattform- und Kapitaleigner:innen ausgesetzt. Abhängig von denen, die Technologien und Daten besitzen, überfordert von der unfassbaren Menge an realen und gefälschten Informationen, verharren die Menschen Westeuropas mehrheitlich in konsumbereiter Ruhe. Wobei – nicht alle. Ein paar Nerds sind noch wach. Und sie haben einen Plan:

Wenn das ganze Leben digital zusammenläuft, wo, wenn nicht hier, kann das System neu gestartet werden? Da es dafür zuerst gestürzt werden muss, heißt es, von denen lernen, die die Welt zerstören. Mit einem Mix aus Aufklärung und halbwahren Propagandavideos, passgenau auf einzelne gesellschaftliche Splittergruppen zugeschnitten, wird die eh schon angstkranke Bevölkerung so richtig in Furcht und Schrecken versetzt, um sie als Masse zu mobilisieren. Organisiert in einem europaweiten Netzwerk manipulieren die Hacker:innen mit gezielten Remote Code Executions – eine Art digitale Fernsteuerung – Nachrichten, Menschen, Bilder, Geldströme, Lieferketten, smarte Waffen usw. Sie arbeiten mit allem, was unsere digitale Wunderwelt zu bieten hat und schlagen das System mit seinen eigenen Waffen.

Inspiriert von ebenjener Methode haben Regisseur Kay Voges, Musiker Tommy Finke und Filmemacherin Andrea Schumacher das Ensemble um ein Netzwerk aus elf Digital Artists erweitert, die im Dialog mit KI-Programmen kollektiv Videokunst für die Inszenierung kreierten. Auf den Proben wurde auf schauspielerischer, akustischer und visueller Ebene mit verschiedenen digitalen Mitteln gespielt. Herausgekommen ist eine Art Mensch-Maschine, deren Zusammenspiel ähnlich unsichtbar im Hintergrund abläuft, wie dasjenige Zusammenwirken von Mensch und Technik, das in Sibylle Bergs Roman eine Weltrevolution auslöst.

von Sibylle Baschung

Digitales Magazin

Pressestimmen

"So etwas Spektakuläres und im besten Sinn Bestürzendes hat man auf einer deutschen Bühne noch nicht gesehen."Berliner Morgenpost

"Was man vor allen Dingen aus diesem Abend mitnimmt ist, dass da eine gigantische ästhetische Leistung auf die Bühne gebracht wird. Die Animationen, die von elf Künstlerinnen und Künstlern aus dem Digitalbereich beigesteuert wurden, und von Andrea Schumacher zusammengeführt, koordiniert und in einer Montage verarbeitet wurden, sind sensationell. Ich habe so etwas beeindruckendes, ich will fast sagen, noch nie im Theater gesehen. Das ist ein popkulturelles Ereignis!"Deutschlandfunk Kultur

"In ihrer Video- und Bildästhetik ist diese Inszenierung nicht weniger als sensationell."Nachtkritik.de

"Kay Voges gelingt es, all das auf 72-Minuten herunterzubrechen und in der Verschmelzung von Bild und Ton in ein Gesamtkunstwerk zu bündeln, dessen Elemente wie ein Uhrwerk präzise ineinander greifen."Deutschlandfunk

"Die Raum- und Videokünstler Daniel Roskamp und Andrea Schumacher haben zusammen mit einer sage und schreibe elfköpfigen Truppe sogenannter Digital Artists spektakuläre, in sich bewegliche, multistilistische Bilder einer virtuellen Weltversion ins BE projiziert, die digitale Innen- und analoge Außenperspektiven, vor allem aber menschliche Angst- und Wunschvorstellungen fantastisch vereint."Berliner Zeitung

"Der Theatermacher und Gründungsdirektor der Dortmunder Akademie für Theater und Digitalität entwirft eine Videoinstallation, die das 'Fight Fire with Fire'-Prinzip des Romans ernst nimmt und einen weitenteils KI-generierten Bildersturm entfesselt, an dem nicht weniger als elf 'Digital Artists' beteiligt waren. Das Ergebnis ist entsprechend kunstvoll."Tagesspiegel

"Was Bühnenbildner Daniel Roskamp, Videodesign-Chefin Andrea Schumacher und eine ganze Fußballmannschaft von 'Digital Artists' auf die Sprinkleranlagen-gepeinigte Bühne des BE zaubern, sprengt alle Theater-Sehgewohnheiten. Hier ist Video keine Zutat, hier bedeutet es die Welt."Nachtkritik.de

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