Herr Puntila und sein Knecht Matti

Von Bertolt Brecht
Mo 26.06.
20:00 Uhr
Di 27.06.
19:30 Uhr
  • 19.00 Uhr Einführung im Großen Salon.
  • with English surtitles
Großes Haus
2 Std 15 Min
Keine Pause
Premiere
#BEpuntila

Der Gutshofbesitzer Puntila leidet an sich selbst, denn seine Macht und sein Besitz lassen ihn allein zurück. Darum betrinkt er sich und überhäuft seine Angestellten im Rausch mit Zuneigungen und dem Versprechen besserer Arbeitsbedingungen; sein Knecht Matti, ein "guter Mensch", solle seine Tochter Eva heiraten, nicht irgendein einflussreicher Attaché. Doch dann: immer wieder der nächste Morgen, Nüchternheit, vergessen alles Gelobte – es regiert das Kapital und die Herrschsucht seiner Klasse.

Bertolt Brechts Komödie "Herr Puntila und sein Knecht Matti" führt den vergeblichen Glauben an die Reformfähigkeit des „gütigen Kapitalisten“ vor Augen. Wie lange soll man auf eine bessere Welt durch die Güte der Mächtigen hoffen? Ab wann sind diejenigen, die das System mit ihrer Hände Arbeit aufrechterhalten, selbst verantwortlich dafür, auch für sich einzustehen? "Wer wen?", fragt Brecht am Ende: Wer bekämpft wen, wer nutzt wen aus – und vor allem: Wer stürzt wen?

 

Die österreichisch-bulgarische Regisseurin Christina Tscharyiski war mit ihren Arbeiten mehrfach zum Radikal jung Festival in München eingeladen. Mit ihrer vierten Inszenierung am Berliner Ensemble setzt sie nach Brechts "Die Mutter" (2021) und Elfriede Jelineks "Schwarzwasser" (2021) ihre Auseinandersetzung mit den politischen Verhältnissen fort.

Besetzung & Regieteam

als Puntila
als Matti
als Eva
als Richter / Laina / Schmuggleremma
als Attaché / Kuhmädchen
als Ober / Probst / Apothekerfräulein / Fina
als Advokat / Telefonistin
  • Regie: Christina Tscharyiski
  • Bühne: Thilo Ullrich
  • Kostüme: Jelena Miletić
  • Musikalische Leitung: Johannes David Wolff
  • Dramaturgie: Johannes Nölting
  • Licht: Rainer Casper
  • Chor: Stefanie Adam, Moritz Bachmann, Fabian Bam, Lisa Annika Braun, Justyna Chaberek, Zuzana Cuker, Tilman Eicke, Anna Fechner, Kirsten Gatemann, Alina Greis, Michael Gugel, Laurens Heintze, Michael Hoffmann,
  • : Andrea Johns, Sven Johns, Naima Middendorf, Umut Özer, Adalina Rühl, Silvia Schmidt, Philipp Schubert, Annika Schwerdt, Carina Schwertner, Ned Stuart-Smith, Guiseppe Tuzzolo, Benedikt Vogel, Xenia Wenzel, Yann Weyer
 

Pressestimmen

5 Pressestimmen

"Sascha Nathan ist spektakulär, das ist großes Schauspiel-Theater."

Deutschlandfunk Kultur

"Sascha Nathan ist ein Ereignis! Er ist gut und böse, kindisch und gerissen zugleich. Zwischen Gutmensch und Ausbeuterkapitalisten zeigt er viele Schattierungen."

RBB Kultur

"Die Regisseurin bleibt textlich ganz nah an der Vorlage und betont das Volksstückhafte und das Deftige. Sascha Nathan als Puntila weiß das grandios zu nutzen: Er säuft, wankt und kotzt, sucht aquavitselig die Nähe zum Volk und weiß sternhagelvoll noch, dass er 'sternhagelnüchtern' nicht gerade der angenehmste Zeitgenosse ist."

Berliner Morgenpost

"Tscharyiski versucht gar nicht erst, diese finnische Landgesellschaft in ein heutiges Deutschland zu überführen. Sie überlässt es dem Publikum, Brücken ins Jetzt zu schlagen, Parallelen zu den 'Gutsbesitzern' von heute zu finden. Sie horcht hin, wer dieser Puntila ist, lässt ihn sich selbst zerlegen – und hat mit Sascha Nathan einen wunderbaren Darsteller für diesen Aus-der-Zeit-Gefallenen gefunden."

Die deutsche Bühne

"Dank starker Besetzung und hervorragender Ästhetik ist Tscharyiskis Begegnung mit dem menschengemachten Leid beinahe schön."

BZ

Mit freundlicher Unterstützung durch die Freund:innen des Berliner Ensembles

Medienpartner