Baal

von Bertolt Brecht
in einer Fassung von Clara Topic-Matutin
Sa 10.06.
19:30 Uhr
So 11.06.
18:00 Uhr
Großes Haus
3 Std
1 Pause
Premiere
#BEbaal

Bertolt Brechts expressive Bühnenballade "Baal", benannt nach dem syrischen Fruchtbarkeitsgott, dessen Abbild in der Augsburger Dachkammer des frühreifen Stückeschreibers über dem Bett hing, erzählt vom Leben eines Künstlers – irrlichternd zwischen Genie und Wahnsinn. Von panischem Glücksverlangen besessen lebt Baal ein Leben, ganz im Zeichen der Kunst, das zwischen Rausch und Absturz wenig (Zwischen-)Menschlichem Raum lässt. Verhalten und Lebensweg Baals verstoßen gegen die moralischen und sozialen Normen seiner Zeit – und nicht nur dieser.

Die Figur Baal kann sinnbildlich für eine Gesellschaft gelesen werden, in der die Bedeutung des Individuums den Wert der Gemeinschaft gesprengt hat und Solidarität nur noch ein lästiges Schlagwort alter Tage ist.

"Die Lebenskunst Baals", erläutert Brecht 1954, "teilt das Geschick aller anderen Künste im Kapitalismus: sie wird befehdet. Er ist asozial, aber in einer asozialen Gesellschaft."

Heutzutage stellt sich die Frage nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen Menschen neu. Die Frage nach Respekt und Solidarität, nach der Möglichkeit und Notwendigkeit einer Begegnung auf Augenhöhe von Mensch zu Mensch. Ein Frage, mit der sich Regisseur Ersan Mondtag in seiner Interpretation des Stoffes auseinandersetzen will.

"The Best Theater in Europe in 2019": Die New York Times kürte "Baal" zu einer der besten Inszenierungen 2019 in Europa.

 

We regularly present performances of "Baal" with English surtitles. You can find the dates here. Our box office staff will be happy to tell you from which seats you will have a good sight-line to the surtitles. For the best view of both stage and surtitles, we recommend seats in the stalls (Parkett) from row 11, or in the balconies (1. Rang, 2. Rang). Seats in the side boxes have a partially obstructed view.

 

 

Hinweise

Für diese Produktion gibt es einen Hinweis zu sensiblen Inhalten, den Sie hier nachlesen können.

Besetzung & Regieteam

als Eckart
als Mech, Hauswirtin, Gendarm 1
als Pschierer, Lupu, Watzmann
als Dr. Piller, Doktor
als Kellnerin Luise, Der Geistliche
als Johanna, Claude
als Amtsbote, Die jüngere Schwester
als Kellnerin Marie, Sophie
als Emilie Mech, Der Klavierspieler, Gendarm 2
als Johannes und Mutter
als Die ältere Schwester, Ein junges Weib, Soubrette
als Horgauer, John
 

Pressestimmen

11 Pressestimmen

"Dieser 'Baal' ist ein Triumph für Stefanie Reinsperger."

Berliner Morgenpost

"Die grandiose Stefanie Reinsperger gibt diesem 'Urtier' Baal (…) die Gnade der virtuos gebrochenen Perspektive. Ist Baal schon bei Brecht nicht mehr zu bremsen, so ist er in ihrer raffiniert-rabiaten Darstellung gar nicht mehr zu fassen: Eine phänomenale Leistung über die Geschlechtergrenzen hinweg."

Frankfurter Allgemeine Zeitung

"The savage, weird and unpredictable show delivers a sustained dramatic jolt, thanks largely to Stefanie Reinsperger’s thrilling — and terrifying — turn in the title role."

New York Times

"Das beste Bühnen-Scheusal, das derzeit zu haben ist: Stefanie Reinsperger spielt den 'Baal' in der Inszenierung des Grusel-Experten Ersan Mondtag am Berliner Ensemble."

Süddeutsche Zeitung

"Baals Elend, sein Ausscheiden aus der Gesellschaft wird hier mit konsequenter Künstlichkeit und Vieldeutigkeit in die Magengrube der Zuschauer geschlagen. 'Nichts versteht man. Aber manches fühlt man', sagt Baal. Und wie!"

RBB 24

"Ein Caligari-Kabinett hat Ersan Mondtag hier errichtet und wie im berühmten Filmvorbild gelingt es dem bilderstarken Regisseur, die Raumwirkungen der Bühne und die Körper seiner Akteure in die zweidimensionale Flächigkeit der Malerei zu übertragen. So als stünde dem Publikum da gar nicht die Physis und Körperlichkeit des Theaters vor Augen."

Deutschlandfunk

"Regisseur Ersan Mondtag inszeniert die Geschichte wie einen Fantasyfilm von Tim Burton."

dpa

"Eva Jantschitsch aka Gustav hat Baals Balladen, mit denen Brecht seinen zwischen 1918 und 1955 zigfach umgeschriebenen Text durchschoss, zu so eingängigen wie Weill'sch angeschrägten Songs komponiert. Stefanie Reinsperger und einmal auch Owen Peter Read interpretieren sie fabelhaft."

Nachtkritik

"In dieser Aufführung bekommt man mehr Gänsehaut als in jeder Geisterbahn. (...) Würde man noch mal reingehen? Auf keinen Fall. Dafür war es zu gut."

Süddeutsche Zeitung

"Stefanie Reinsperger spielt Baal mit genau der Wucht, die man erwarten durfte. Die Grundtextur ihrer Figurengestaltung ist die Überheblichkeit, unterstrichen durch das Wienerische, das sie hier in prächtigster Arroganz zum Strahlen bringt. Sie kehrt die Großkotzigkeit Baals lustvoll hervor, wechselt blitzschnell die Tonlagen (...)."

RBB 24

"Die männliche Hauptrolle mit einer Schauspielerin zu besetzen, ist nicht mehr wahnsinnig revolutionär, aber gerade in diesem Fall eine sehr gute Wahl. Ein Mann, der Misogynes von sich gibt: Dagegen sind wir (erschreckenderweise) abgestumpft. Doch wenn Reinsperger Baals ekelhaft-frauenfeindliche Aussagen im Wiener Schmäh herausrotzt, stehen sie in ihrer vollen Ekelpracht im Raum. Der Macho ist eben auf seine normativ-mannhafte Wirkung angewiesen."

Die Welt
 

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