Glaube und Heimat

von Karl Schönherr

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Großes Haus
1 Std 35 Min
Keine Pause
Premiere
#BEglaube

Im Zentrum dieser Geschichte um Glaubensfreiheit in der Zeit der Gegenreformation steht die Familie Rott, die von der Glaubensspaltung innerhalb der christlichen Religion geteilt ist. Vater und Sohn (FAZ: Andreas Döhler "großartig nuanciert") sind lutherisch, Schwiegermutter und Frau (FAZ: "ebenfalls überwältigend: Stefanie Reinsperger") sind katholisch. Während die Familie nichts anders möchte, als unbehelligt ihr Leben zu führen, hat die Regierung andere Pläne. Ein kaiserlicher Reiter kommt in ihr Dorf und stellt die angeblich Falschgläubigen vor die Wahl, entweder ihr Zuhause, ihr bisheriges Leben aufzugeben oder von ihrem Glauben abzuschwören. Damit wird die Familie vor eine unerbittliche Zerreißprobe gestellt: Was ist man bereit aufzugeben? Wofür will man sich auf einen bedingungslosen Kampf einlassen? Welche Bindung ist die (über-)lebenswichtigste: diejenige an Menschen, an Räume, an Dinge oder an Überzeugungen? Schönherrs 1910 uraufgeführtes Volksstück zeigt, wohin es führt, wenn eine autoritäre Regierung beschließt, ihr Gebiet zu homogenisieren.

"Thalheimer inszeniert die kammerspielartige Volkstragödie hochkonzentriert als bedrohliche Studie über die Grausamkeit des Glaubenskampfes. Ohne einen großen ästhetischen Überbau, so psychologisch feinfühlig wie selten..." (FAZ)

Besetzung & Regieteam

als Christoph Rott
als Rottin, seine Frau
als Alt-Rott, sein Vater
als Der Spatz, sein Sohn
als Peter Rott, sein Bruder
als Sandperger zu Leithen
als Sandpergerin
als Englbauer von der Au
als Die Mutter der Rottin
als Unteregger, Schwager der Rottin
als Ein Reiter des Kaisers
als Bader, Schreiber
 

Pressestimmen

10 Pressestimmen

"Ei­ne phä­no­me­na­le In­sze­nie­rung."

Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Thalheimer inszeniert in großartiger Einhelligkeit von Form, Spiel und Erzählung geradezu kongenial ein wirkungsmächtig straight auf sein Ende zusteuerndes Stück."

Deutschlandfunk

"Es stimmt jede Geste, jedes Wort. Ein Thalheimer-Abend, wie man ihn lange nicht gesehen hat."

SWR2

"Thalheimer lässt Döhler und Reinsperger in all dem voranschreitenden Elend hier die Zeit, um diesen einen Moment der Zartheit zum Strahlen bringen zu können, wie es auf so unverwechselbare Art nur zwei so Ausnahmeschauspieler wie diese beiden können."

RBB24

"Eine Paraderolle für Andreas Döhler, der wie kaum ein anderer Schauspieler den vierschrötigen, einfach gestrickten Typen mit Herz am rechten Fleck verkörpern kann."

Nachtkritik

"Hat man die Klage vom fehlenden Zusammenhang unter den Menschen je ergreifender gehört?"

Die Zeit

"Stefanie Reinsperger spielt die Rottin großartig. Sie changiert zwischen erbitterter Wut und ganz feinen Liebesbekundungen. Wie die beiden immer wieder zu ganz verzagt-zarten Körperberührungen kommen, gehört zu den Stärken der Inszenierung von Michael Thalheimer am Berliner Ensemble, wie überhaupt die Arbeit mit den Schauspielern viele psychologische Feinheiten zeigt."

Die deutsche Bühne

"So ein Theater möchte man sehen."

Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Was der Abend tatsächlich schafft, ist eine Aktualisierung, die gar keine klaren Bezüge braucht: Jenseits des Themas, wer wen vertreibt, steht die Frage im Raum, was eigentlich aus den Gestalten wird, die hier zur Flucht gezwungen werden. Und wenn man erkennt, dass die Fliehenden diejenigen sind, die am wenigsten für die verfahrene Situation können, dann ist ‚Glaube und Heimat‘ überraschend im Europa der Gegenwart angekommen."

Nachtkritik

"Sätze wie Axthiebe, verstümmelt, verknappt und abgebrochen, Fragmente des Gedachten und ausgekotzt bisweilen - Männer und Frauen am Rand der Sprachlosigkeit, dem Verstummen näher als dem Schrei nach Hilfe."

Spiegel Online
 

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